Tabea Eitel genoss sichtlich den emotionalen Moment der Siegerehrung, als ihr die Goldmedaille um den Hals gehängt wurde. Kurz vorher hatte die 19-Jährige von der LG Filder Großes vollbracht, indem sie ihren U 20-Weitsprungtitel aus dem Vorjahr souverän verteidigt hat. Schon damals in Ulm hatte die Konkurrenz ungläubig auf Eitel geschaut, die sich im letzten Versuch mit 6,48 Metern völlig überraschend den Deutschen Weitsprung-Titel holte und sich damit quasi in allerletzter Minute noch für die U 20-WM in Cali qualifizierte, wo sie Achte wurde.
Nun ist Tabea Eitel bei der Jugend-DM in Rostock unter schwierigen Bedingungen Ähnliches gelungen. In diesem Jahr findet zwar keine Junioren-WM statt, aber mit ihrem Sieg hat sich die Athletin vom TSV Köngen für die U 20-Europameisterschaften in Jerusalem vom 7. bis 10. August qualifiziert.
Trotz kühler Temperaturen, Regenschauern und drehenden Winden hatte sie Spaß am Springen, wie sie später sagte. Bereits ihr erster Versuch auf 6,17 Meter hätte zum Sieg gereicht. Als Eitel im zweiten Durchgang mit 6,12 Metern fast gleich weit sprang und dann mit ihrem dritten Sprung auf 6,35 Meter eine persönliche Saisonbestleistung erzielte, durfte man an die Titelverteidigung glauben. Zumal die Konkurrenz, die aus 16 Mitstreiterinnen bestand, sich mit Sechs-Meter-Sprüngen schwertat. „Nach den 6,35 Metern war der Druck dann weg und Tabea konnte befreit aufspringen“, kommentierte ihr Trainer Florian Bauder. So war es denn auch. Eitel steigerte sich im vierten Durchgang auf 6,44 Meter. „Ich bin ganz entspannt an den Wettkampf rangegangen.“ Die Konkurrenz habe sie als sehr unterstützend erlebt, meinte sie und ergänzt, „und es ist definitiv noch mehr drin“.
Neben Eitel blieben noch zwei weitere Athletinnen über der Sechs-Meter-Marke. Die U 20-EM-Vierte von 2021, Laura Raquel Müller (Unterländer LG), sicherte sich mit 6,16 Metern Silber vor Finja Köchling (Frankfurt/6,11).
Hannah Melzer von der LG Teck wird Vierte im Hammerwerfen
Einen Achtungserfolg feierte Hannah Melzer von der LG Teck im Hammerwerfen der U 18. Im letzten Versuch steigerte sich die Kirchheimerin auf 54,53 Meter und schob sich mit dieser Weite noch vom sechsten auf den vierten Platz vor. In Anbetracht von nur zwei Trainings in der Vorwoche und einer wochenlangen krankheitsbedingten Pause ein schöner Erfolg für die 17-Jährige, die zuversichtlich nach vorn blickt. „Ich bin mega happy über den vierten Platz. Dieser bedeutet mir nach den letzten zwei Monaten mehr als manch eine Medaille, und ich freue mich, bald wieder fit das Training aufnehmen zu können.“
Nicht so gut lief es für Vereinskameradin Maike Renke im Hammerwerfen der U 20. Die 19-jährige Weilheimerin setzte mit 47,58 Metern (zehnter Platz) nur einen gültigen Versuch in den Ring, was nicht für den Endkampf der besten Acht reichte. Dafür hätte Renke an ihre Bestleistung von 52,51 Metern heran werfen müssen.