Ski Alpin
Leki Race Challenge: Ein Abschluss unter erschwerten Bedingungen

Das zweite Wochenende der alpinen Skirennserie stellt die Organisato­ren des TV Neidlingen und TV Unterlenningen vor Herausforderungen.

Mit Voldampf um die Stange: Am Samstag und Sonntag steigt in Grasgehren Teil zwei der Leki Race Challenge.  Archivfoto: Michael Gerber

Sechs Wochen nach den ers­ten beiden Rennen am Hochlitten im Bregenzer Wald steht am Wochenende der Abschluss der Leki Race Challenge auf dem Programm. Skisportbegeisterte von der U 8 bis zu den Aktiven gehen in Grasgehren auf die Jagd nach Bestzeiten, Pokalen und Sachpreisen aus dem Hause des Kirchheimer Sportartikelherstellers. Die Rennserie findet in Gedenken an Leki-Gründer Klaus Lenhart statt und stellt im süddeutschen Raum ein Alleinstellungsmerkmal im organisierten Skirennsport dar.

Dass es selbiger auch in der Teckregion schwer hat, liegt nicht nur an den Folgen des Klimawandels, der schneesichere Winter auf der Alb immer unwahrscheinlicher macht. „Gerade der Nachwuchs hat mit dem Rennsport kaum noch Berührungspunkte“, sagt Daniela Ambacher vom TV Neidlingen, der gemeinsam mit dem TV Unterlenningen für den LRC-Abschluss am Wochenende verantwortlich zeichnet.

Gerade der Nachwuchs hat mit dem Rennsport kaum noch Berührungspunkte. 

Daniela Ambacher Die Funktionärin des TV Neidlingen weiß um die Probleme des hiesigen Skisports.  

 

Beide Vereine bemühen sich stark darum, dass Kinder nicht nur in Form von Kursen an den Skisport herangeführt werden. Wann immer es die Bedingungen zulassen, stehen die Neidlinger um „Spagge“ Ambacher gemeinsam mit den Unterlenningern um Ralf „Chichi“ Gökeler bereit, um Rennen aus dem Boden zu stampfen. Zuletzt Anfang Januar in Wes­terheim, wo nach fünfjähriger klima- und pandemiebedingter Pause erstmals wieder ein Rennen auf der Alb ausgetragen wurde. „Wir sollten genügend Winter haben, um dort Rennen organisieren zu können“, hegt Daniela Ambacher den frommsten aller Wintersportlerträume.

Zumal die nahegelegensten Alternativen in Zukunft ebenfalls weniger werden dürften. Wissenschaftliche Prognosen fürs Allgäu prophezeien, dass mittelfris­tig nur noch die beiden Oberstdorfer Skigebiete am Nebel- und am Fellhorn schneesicher sind und dies auch nur in ihren oberen Teilen auf knapp 2000 Metern – alles, was wie Grasgehren mit dem 1600 Meter hohen Bolgengrat darunter liegt, wird auf lange Sicht von der Liste wintersporttauglicher Orte verschwinden.

Verkürzte Rennen drohen

Auch am Wochenende sind keine Idealbedingungen zu erwarten. „Wir werden die Rennen mangels Schnee wohl verkürzen müssen“, bereitet sich Daniela Ambacher auf einen abgespeckten Abschluss der zwölften Leki Race Challenge vor. Dafür treten rund 35 der insgesamt 64 Helferinnen und Helfer aus Reihen des TVN und TVU bereits am Freitagmorgen die Reise ins Allgäu an, um aller Widrigkeiten zum Trotz ein spannungsgeladenes Wochenende auf die Beine zu stellen. Dass unabhängig davon die Teilnehmerzahl stimmen soll, hat auch finanzielle Gründe. „Nach Corona waren es nur 120 Starter, da hätten wir ohne den Zuschuss von Leki draufgezeahlt“, hofft Ambacher auf ähnliche viele Skicracks wie vor sechs Wochen, als VfL und SVL Kirchheim rund 330 Teilnehmende registrierten.

Anmeldungen zur Leki Race Challenge sind noch bis Donnerstag, 18 Uhr, möglich unter
www.tvneidlingen.de. Auskünfte erteilt Daniela Ambacher unter spagge@t-online.de

 

In Erinnerung an Klaus Lenhart

Zum zwölften Mal findet in diesem Jahr die Leki Race Challenge statt – in Erinnerung an den Gründer der Sportartikelfirma Klaus Lenhart, der 2012 tödlich verunglückte. Lenhart war dem Skisport in der Region Zeit seines Lebens ebenso als Unterstützer und Förderer verbunden wie seine 2021 verstorbene Ehefrau Waltraud.

Die Rennserie, an der seit der Premiere über 5000 Skifahrer teilgenommen haben, wird normalerweise an zwei Wochenenden ausgetragen. 2020 und 2021 war die Veranstaltung pandemiebedingt ausgefallen. Das erste Rennen der zwölften Auflage hatten der VfL und SVL Kirchheim Ende Januar am Hochlitten ausgerichtet. tb