Die SG Lenningen ist im August erneut Gastgeber beim Intersport Masters
„Leo“ lockt die Löwen

Die Macher des Intersport-Masters um den Kempa-Cup verlassen sich auch 2011 wieder auf bewährte Partner. Für Lenningen heißt das: In der zweiten Sommerferien-Woche bekommen Fans im Täle wieder Spitzenhandball hautnah serviert. Am 12. August treffen mit den Rhein-Neckar-Löwen und KIF Kolding zwei Champions-League-Teilnehmer in der Lenninger Sporthalle aufeinander.

Lenningen. Es ist angerichtet: Mitten in den Sommerferien und drei Wochen vor dem Start in die neue Bundesligasaison treffen beim Intersport-Masters um den Kempa-Cup wieder europäische Topmannschaften aufeinander. Die deutsche Spitze vertreten wie schon im Vorjahr der HSV Hamburg und die Rhein-Neckar-Löwen. Einziger Unterschied: Statt als enttäuschter Vizemeister hinter dem THW Kiel kommen die Hanseaten diesmal mit dem Titel im Gepäck in den Südwesten. Doch auch der Rest kann sich sehen lassen: Europapokalsieger Frisch Auf Göppingen und der TV Großwallstadt könnten am Finaltag für eine Neuauflage des EHF-Pokal-Endspiels vor knapp drei Wochen sorgen. Mit dem zwölffachen dänischen Meis­ter KIF Kolding und dem Tabellendritten der spanischen Liga, ­Ademar Leon, ist zudem für starke ausländische Konkurrenz gesorgt.

Nationale und europäische Spitze mit regionaler Beilage – am Erfolgsrezept der vergangenen Jahre halten die Turniermacher im Sindelfinger Glaspalast auch 2011 fest, und deshalb sind mit Zweitligist TV Bittenfeld und der Brack-Truppe aus Balingen-Weilstetten auch wieder zwei württembergische Platzhirsche mit im Boot. Nicht die einzige Erfolgsformel, die fest im Turnierplan verankert scheint. Mit Lenningen, Wolfschlugen, Neckarsulm und Benningen als Spielorte für die vier Auftaktbegegnungen am Freitag gehen die Veranstalter auf Nummer sicher. „Für uns zählt Verlässlichkeit. Schließlich wollen wir uns nicht ohne Not Sorgen einhandeln“, nennt Jürgen Lehmann den Grund, weshalb die bisherigen Partner erneut den Zuschlag erhielten. „Leo“, der Lenninger, seit Jahren Mitorganisator des Turniers und diesmal offiziell für den Sport- und Marketingbereich zuständig, kennt die Strukturen in seinem Heimatort bestens. Er weiß: Wenn es drauf ankommt, ist auf die SG als Gastgeber stets Verlass.

Dass konkurrierende Vereine nicht gerade Schlange stehen, liegt an der Aufgabe selbst. Mehr als 100 Helfer gilt es in den Ferien zu mobilisieren, es braucht eine geeignete Halle und den Mut, ein finanzielles Restrisiko zu tragen. Europäischen Spitzenhandball gibt es nicht zum Nulltarif – je attraktiver die Paarung, desto höher der Preis. Insofern muss die SG erneut darauf hoffen, dass kein Platz leer bleibt und das Gros der Zuschauer an Grill und Zapfhahn ein paar Euros liegen lässt. Als Lohn winkt eine Begegnung, die man getrost als Topspiel des ersten Vorrunden-Spieltages bezeichnen kann. Nach dem HSV im Vorjahr lockt „Leo“ nun die Löwen unter den Wielandstein. Das mit Nationalspielern gespickte Team des Isländers Gudmundsson hat trotz starker Saisonleistung auf der Zielgeraden eine herbe Enttäuschung erlebt. Der Champions-League-Halbfinalist muss nach Platz vier in der Bundesliga auf eine Wildcard hoffen, um sich erneut für die Königsklasse qualifizieren zu können.

Gespannt darf man sein, in welcher Besetzung die Löwen die neuen Aufgaben anpacken werden. Mit Gudjon Valur Sigurdsson, Olafur Stefansson und dem ehemaligen Welttorhüter Slawomir Szmal verlassen die Nordbadener drei absolute Weltklasseleute. Dafür tragen mit Patrick Groetzki und Uwe Gensheimer zwei der erfolgreichsten deutschen Nachwuchskräfte weiterhin das Löwen-Trikot. Gensheimer bescherte dem Klub zum Saisonende sogar doch noch einen Titel. Genauer gesagt zwei: als erfolgreichster Torschütze in der Champions-League und als Spieler der Saison in der Bundesliga. Gegner KIF Kolding setzt mit Lars Christiansen einen der besten Linksaußen der Welt dagegen und kann hinten auf Norwegens Nationaltorhüter Ole Erevik bauen. Die Dänen, die im Achtelfinale der Königsklasse am deutschen Rekordmeister THW Kiel scheiterten, müssen in der neuen Saison kleinere Brötchen backen. Nach Platz sieben in der Liga geben andere auf europäischem Parkett den Ton an.