Lokalsport
Letzter Formtest vor der Haustür

Mountainbike Luca Schwarzbauer nutzt Heubach als Generalprobe für den Weltcup. Von Armin Küstenbrück

Nürtingen. „Die Vorbereitung lief geschmeidig.“ Luca Schwarzbauer, Student und Mountainbike-Profi, startet am Sonntag nicht nur beim Bundesliga-Rennen „Bike the Rock“ in Heubach, sondern auch in die finale Phase für den Weltcup-Auftakt Mitte Mai im tschechischen Nove Mesto.

Für einen Sportler, der zu den besten Zehn der Welt gehören möchte, ist das traditionsreiche Rennen mit der neu gestalteten Strecke auf der Ostalb nur ein Zwischenschritt und ein letzter Formtest. „Aber noch kann ich nicht sagen, wie es am Wochenende laufen wird“, sagt der Reuderner, „ich muss ja noch einiges an Training kompensieren.“

Schwarzbauer, der das Rennen in Heubach dreckstrotzend im vergangenen Jahr souverän gewann, wird am Sonntagnachmittag auf harte Konkurrenz treffen. So sind die beiden Belgier Jens Schuermans und Pierre de Froidmont noch vor Schwarzbauer in der Weltrangliste zu finden. Auch der Tscheche Ondrej Cink, der am vergangenen Wochenende das wie Heubach zur höchsten Rennkategorie HC zählende Rennen im österreichischen Haiming gewonnen hat. „In dieser Saison habe ich bislang fast alle Rennen gewonnen“, resümiert Schwarzbauer, „lediglich im spanischen Banyoles bin ich Zweiter geworden. Ob die Siegesserie jetzt aber so weitergeht, weiß ich nicht. Die Form ist auf jeden Fall vorhanden.“

Luca Schwarzbauer, der aktuell im Sommersemester weiter rund 20 Stunden pro Woche mit seinem Studium verbringt, wird schon heute nach Heubach anreisen, auch wenn der Topathlet aus Reudern ja nicht mal eine Stunde von der Strecke entfernt wohnt: „Ich bin es gar nicht gewöhnt, von zu Hause zu einem Rennen anzureisen“, sieht Schwarzbauer für sich keinen großen Heimvorteil. Viel wichtiger sei es für ihn, mit dem Team unterwegs zu sein und seinen gewohnten Ablauf einhalten zu können. Mit seinem Canyon-CLLTV-Team bringt Schwarzbauer weiteren internationalen Glanz in das kleine Städtchen auf der Ostalb: Mit ihm reisen nämlich seine beiden französischen Teamkolleginnen an. Europameisterin Loana Lecomte. Sie wird sich auf der neu gestalteten Strecke unter dem Rosenstein den letzten Schliff für die anstehende Weltcup-Saison holen. Die 24-jährige Lecomte ist amtierende Europameisterin und aktuell die Nummer drei der Weltrangliste. Sie wird begleitet von ihrer jungen Teamkollegin, der U 23-Weltmeisterin und U 23-Weltcup-Gewinnerin 2022 Line Burquier.

Vorfreude bei Kira Böhm

Mit den beiden darf sich im Frauenfeld Kira Böhm aus Weilheim messen. Für die Lehramtsstudentin ist es erst das zweite Mal in ihrer noch jungen Karriere, dass sie in Heubach antreten wird. Nach ihrem Debüt in der Juniorinnen-Klasse 2019 verhinderten zuerst Corona und dann die Abiturprüfungen einen zweiten Start. „Der lange Anstieg in Heubach war schon etwas Besonderes“, erinnert sich die 20-Jährige. „Aber es war auch ziemlich oldschool.“ Jetzt freut sie sich auf die neue, moderne Strecke rund um die „Stellung“, wie der Festplatz am Talende unter der Burgruine Rosenstein heißt. Erstmals wird sie in Heubach auch mit ihrem kompletten neuen Team Cube Next Generation am Start sein, inklusive Mechaniker und Physiotherapeut.

Weniger erfreuliche Nachrichten gibt es derweil von ihrer jüngeren Schwester Lara, die am vergangenen Wochenende in Haiming schwer gestürzt war und sich den rechten Ellbogen gebrochen hatte: Nun stellte sich heraus, dass der Bruch doch komplizierter war als zunächst angenommen. Sie wird daher am heutigen Freitag in Stuttgart operiert und fällt wohl die kommenden Monate aus: „Es ist schon schade, dass ich in Heubach nicht starten kann“, ist sie ein bisschen traurig. Jetzt hofft sie, wenigstens als Zuschauerin ihre Schwester anfeuern zu können.