Aichach. Die Entscheidungen um die Süddeutschen Meistertitel im Hammerwerfen blieben bis zum letzten Versuch eine spannende Angelegenheit – mittendrin im Geschehen im bayrischen Aichach die beiden Wurftalente der LG Teck, Maike Renke (U 20) und Lukas Melzer (M 15). Am Ende wurden beide mit Silber belohnt, zum Sieg fehlten jeweils nur wenige Zentimeter. Doch die Freude über die gewonnenen Medaillen überstrahlte die knapp verpassten Titel, zumal die Weiten im persönlichen Bestleistungsbereich lagen.
Dabei hatte der Wettkampf für Maike Renke mit dem vier Kilo schweren Wurfhammer mit drei Fehlversuchen alles andere als vielversprechend begonnen. Dann aber gelang der 19-jährigen Weilheimerin im vierten Durchgang ein Wurf auf 52,42 Meter, mit dem sie nur neun Zentimeter unter ihrer Kreisrekordweite blieb. Zum Titel fehlten am Ende vier Zentimeter auf Hanna Kubera (LSG Sulzbachtal), die gleich im ersten Versuch die Siegesweite von 52,46 Metern markiert hatte. Dritte in einem spannenden Wettkampfverlauf wurde Isabel Utz (SG Weinstadt) mit 51,39 Metern.
Ganz anders verlief der Wettkampf von Lukas Melzer. Der 15-Jährige aus Kirchheim schleuderte den Wurfhammer im ersten Durchgang auf eine persönliche Bestweite von 51,24 Metern und übernahm damit die Führung. Doch bereits im zweiten Durchgang gelang dem späteren Sieger Paul Höbler (LG Filstal) mit 51,80 Metern der Meisterwurf. Es war der einzige gute Wurf des Holzhauseners, der sich damit an die zweite Position der Deutschen Jahresbestenliste vorschob. Lukas Melzer liegt aktuell auf dem vierten DLV-Rang. Der dritte Meisterschafts-Platz ging an den Mitfavoriten Jaron Wörner (LAG Obere Murg) mit 49,71 Metern.
Eine Medaille knapp verpasst, den eigenen Hammerwurf-Kreisrekord jedoch um 84 Zentimeter auf 59,08 Meter gesteigert – mit dieser Konstellation konnte Hannah Melzer (LG Teck) ganz gut leben. In Anbetracht einer vierwöchigen Trainingspause wegen gesundheitlicher Probleme war die 17-Jährige mit dem vierten Platz „mega zufrieden“, wie sie sagte. Immerhin schleuderte sie den drei Kilo schweren Wurfhammer gleich drei Mal über die alte Kreisrekordweite von 58,24 Metern. Die Podestplätze gingen an die drei Favoritinnen Johanna Marrwitz (65,61), Clara Hegemann (beide LG Stadtwerke München/61,92) und Luise Herrmann (VfL Sindelfingen/60,13).
Eine von vornherein schwere Aufgabe hatte Sören Butter (LG Teck) zu erfüllen. Erst vor zwei Wochen hatte der 15-Jährige seine Hochsprung-Bestleistung auf 1,68 Meter geschraubt. Seit Saisonbeginn im April verbesserte sich Butter um sieben Zentimeter. Bei den „Süddeutschen“ lag nun die Anfangshöhe bei der M 15 bei 1,67 Metern – für den Weilheimer an diesem Tag eine Winzigkeit zu hoch, er scheiterte drei Mal und schied frühzeitig aus.
Nicht ins Finale der besten acht schaffte es auch Lukas Melzer im Speerwerfen der M 15. Mit 37,43 Metern blieb er als Zehntplatzierter deutlich unter seinen Möglichkeiten.
Zwei überragende Läufe absolvierte Nele Pfisterer (LG Filder) über 300 Meter und 300 Meter Hürden. Die 15-Jährige aus Deizisau gewann beide Titel mit neuen persönlichen Bestzeiten. Den 300-Meter-Langsprint legte Pfisterer in 41,48 Sekunden zurück. Nur acht Läuferinnen liefen in diesem Jahr in Deutschland bisher schneller. Zweite wurde Liara Schulze (LC Rehlingen/41,69), Dritte Greta Ritz (Hünfelder SV/41,78).
Noch höher einzustufen sind die 45,34 Sekunden über 300 Meter Hürden. Der Vorsprung von Pfisterer betrug im Ziel 87 Hundertstelsekunden auf Greta Ritz (46,21) – gleichbedeutend mit Rang drei in der Deutschen U 16-Jahresbestenliste. Einen Achtungserfolg gab es für Nele Pfisterer mit der 4 x 100-Meter-Staffel der LG Filder zusammen mit Startläuferin Karline Eppinger (TSV Köngen), Isabel Paule (TV Nellingen) und Carolin Ludwig (TSV Denkendorf). Das Filder-Quartett lief in 50,42 Sekunden so schnell wie nie zuvor und landete am Ende auf dem Platz fünf unter 25 teilnehmenden Staffeln.
Lokaler Nachwuchs drückt Mehrkampfmeisterschaften den Stempel auf
Nach fünf Stunden intensiven Wettkampfgeschehens war das Kräftemessen um die Vergabe der Kreismeisterschaften im Dreikampf (U 12) und Vierkampf (U 14) in Neuhausen vorbei.Der TSV Neuhausen hat dabei gezeigt, was möglich ist: rund 300 Athleten und Athletinnen mit einer straffen Organisation gut, motivierend und zügig durch die Wettkämpfe zu bringen. Integriert in die Meisterschaften war ein landesoffenes Sportfest für Sechs- bis Neunjährige.
Kreismeisterin im Dreikampf der W 10 wurde die fünffache Einzel-Kreismeisterin von Weilheim, Melinda Denes-Hügel (LG Teck) mit 1088 Punkten. Die Zehnjährige aus Nabern setzte den Glanzpunkt mit 7,67 Sekunden über 50 Meter. Auch im Weitsprung holte sie mit 3,88 Metern die meisten Punkte. Verbessern kann sie sich noch im Ballwurf (16,50). Der Vorsprung auf die zweitplatzierte Philine Maier (TSV Baltmannsweiler/1019) betrug 69 Punkte. Insgesamt waren 21 Teilnehmerinnen in der W 10 am Start.
Einen knappen Erfolg gab es für den TSV Ötlingen durch Valentina Wolf im Dreikampf der W 11. Wolf sicherte sich in einem spannenden Wettbewerb mit 1163 Punkten die Kreismeisterschaft vor Jule Rominger (LG Leinfelden-Echterdingen/1143) und Marit Weinert (TSV Köngen/1137). Wolf überzeugte vor allem im Weitsprung mit 3,77 Metern und im Ballwurf mit 29,50 Metern. Mit 32 Athletinnen war die W 11 die teilnehmerstärkste Altersklasse. Einen weiteren Titel holte die LG Teck mit der Dreikampf-Mannschaft in der Besetzung Melinda Denes-Hügel, Lea Schumacher, Kimberly Seiler und Lina Deimel.
Erfolge für die Teckvereine gab es auch im Rahmen des Kinderleichtathletik-Sportfests. Der VfL Kirchheim stellte mit Pekka Kicherer und Luca Stähle die Dreikampf-Sieger bei der M 6 und M 7. Theo Zoch kam bei der M 6 auf den dritten Platz. Die M 8 gewann Ben Deimel (LG Teck) vor Kimi Guber (VfL Kirchheim). Beste bei der W 8 war Ina Brückmann (TSV Ötlingen) vor Emilia Lang (TSV Baltmannsweiler) und Nele Denes-Hügel (LG Teck). Die U 8-Mannschaft der LG Teck mit Marie Tengler, Lilli Schmidt und Lara Mehring kam hinter dem TSV Neuhausen auf den zweiten Platz. Dritte wurde der VfL mit Luca Stähle, Pekka Kicherer und Mert Kilinc. Der Dreikampf bestand aus zwei Läufen über jeweils 40 Meter, einer davon als Hindernislauf, zwei addierten Weitsprüngen und drei „Raketen“-Würfen. mm