Tischtennis-Bezirkstag: Keine Hochstufung der Damenmannschaften in die Bezirksklasse – Plastikball ersetzt das Zelluloid
Lichtenwald und Wendlingen blitzen ab

Beim ordentlichen Tischtennis-Bezirkstag in der Gemeindehalle in Musberg gab es Sieger und Verlierer. Gewinner waren die Verfechter der Relegation: Ab der neuen Runde sind nach einem Beschluss des Tischtennisverbands Württemberg-Hohenzollern (TTVWH) Relegationsspiele auch auf Verbandsebene möglich.

Leinf.-Echterdingen. Die großen Verlierer waren der TSV Wendlingen und der TSV Lichtenwald. Deren Anträge, die jeweiligen Damenmannschaften aufgrund ihrer Spielstärke als Meister und „Vize“ in der Kreisklasse B gleich in die Bezirksklasse zu hieven, kamen gar nicht erst zur Abstimmung. „Wir müssen uns an die Wettspielordnung halten“, sagte Ressortleiter Thomas Jäger. Neu ist dagegen, dass ab sofort Spielnachverlegungen bis zu zwei Wochen möglich sind.

Für Alexander Beck war es der erste Bezirkstag als Bezirksvorsitzender. Als solcher konnte der Hardter gleich eine gravierende Neuerung bekannt geben: Ab der neuen Saison gibt es neue Bälle. Der bisherige Zelluloidball wird vom Plastikball abgelöst. Zumindest in den unteren Klassen soll es aber zunächst kein unbedingtes Muss sein, mit dem neuen Spielobjekt in die Runde zu starten. Den Vereinen bleibt es überlassen, ob sie erst zu einem späteren Zeitpunkt auf Plastik umstellen wollen.

Als Vertreterin des TTVWH war Melanie Timke zu Gast in Musberg. Die Sielmingerin ist beim Tischtennis-Verband in Stuttgart für die Ehrenamtsentwicklung verantwortlich. Timke berichtete von den Entscheidungen, die am vergangenen Samstag bei der Verbandsausschusssitzung in Notzingen getroffen wurden.

Finanziell ist der Bezirk gut aufgestellt. Kassenprüfer Dietmar Ederle: „Die Kasse, die von Vorgängerin Iris Ulmer perfekt übergeben wurde, ist bei Bernd Hielscher in guten Händen.“ Die Entlastung erfolgte genauso einstimmig wie für den gesamten Bezirksvorstand. Das Prozedere wurde vom ehemaligen Bezirksvorsitzenden Eugen Vollmer vorgenommen. Probleme gibt es dagegen im Schiedsrichterwesen. Ein geplanter Neulingslehrgang musste mangels Interesse abgesagt werden. Kai-Uwe Krohmer, Ressortleiter Schiedsrichterwesen, will im nächsten Jahr einen neuen Versuch starten.

Als verdiente Mitarbeiter wurden Adolf Weiland und Peter Klement verabschiedet. Der Mettinger Weiland war 40 Jahre lang Klassenleiter der beiden Kreisligen. Der Senior räumt nun seinen Platz für den Nachwuchs. Auf den aktuellen Stand gebracht wurde die Bezirksordnung. Thomas Jäger, Ressortleiter Mannschaftssport, hat da die erforderlichen redaktionellen Nachbesserungen vorgenommen.

Die Relegation auf Bezirksebene wurde vor zwei Jahren wieder eingeführt. Jetzt wurde beim Verbandstag vor einer Woche die letzte Lücke geschlossen. Dadurch haben auch die Mannschaften auf Verbandsebene künftig die Chance, am Ende der Saison über die Relegation aufzusteigen. Betroffen sind die Spielklassen von der Bezirksklasse aufwärts bis zur Verbandsliga. Seit Jahren ein Problem ist die schwache Beteiligung bei den Bezirksmeisterschaften. Woran das Desinteresse liegt, konnte von den Bezirksvertretern nicht eindeutig ausgemacht werden. Da gingen die Meinungen der Versammlungsteilnehmer weit auseinander.

Einer der Höhepunkte eines jeden Bezirkstages ist die Spielklasseneinteilung. Ging es bei den Herren noch relativ entspannt zu, wurde bei den Damen teilweise heftig diskutiert. Vorausgegangen waren Anträge des TSV Wendlingen und des TSV Lichtenwald auf Höherstufung der jeweiligen Damenteams. Der TSV Wendlingen argumentierte mit seinem starken Nachwuchs, der TSV Lichtenwald I und TSV Lichtenwald II mit der Spielstärke seiner Mannschaften. Jochen Baral ging ausführlich auf das Pro und Kontra bei der Abstimmungsentscheidung ein. Der ehemalige Jugend-Bezirksvorsitzende: „Ich appelliere an die Vernunft der Entscheidungsträger der Vereine. Wir können die Wettspielordnung nicht einfach ignorieren. Das Signal, das von einer solchen Entscheidung ausginge, wäre fatal.“ Es kam zu keiner Abstimmung darüber. Thomas Jäger, der Ressortleiter Mannschaftssport, ließ sich bei diesem Thema nicht erweichen: „Es gibt Regeln, und an die halten wir uns.“ Fakt ist: Wäre der Antrag durchgegangen und ein Verein wäre vor das Schiedsgericht gezogen, hätte der Bezirk den Prozess mit Sicherheit verloren und zudem noch die Kosten dafür tragen müssen.

Die diesjährigen Bezirksmeisterschaften und die Qualifikation zur Bezirksrangliste wird in diesem Jahr der TSV Wendlingen austragen. Der TSV Weilheim wird die Austragung der Relegationsspiele sowie die Bezirkspokalendspiele übernehmen.