Auch 17. Plätze können ein Erfolgserlebnis auslösen. Es kommt eben immer drauf an, woher man kommt. Bereits beim vorausgegangenen Weltcup in Andorra hatte sich angedeutet, dass die Leistungskurve bei Manuel Fumic nach oben zeigt. Beim vierten Weltcuprennen gestern im französischen Les Gets war für den Kirchheimer erstmals in dieser Saison ein Platz unter den besten 20 drin.
Dass mehr im Moment nicht geht, das bekam er bereits nach der ersten Runde zu spüren. Fumic lag an 15. Stelle, musste dann sein Tempo aber drosseln. Erst ab dem dritten Durchgang lief es dann. Der 37-Jährige kämpfte sich bis auf Position 16 nach vorne, musste sich auf den letzten paar hundert Metern dann allerdings dem niederländischen Superstar Mathieu van der Poel im Foto-Finish geschlagen geben. „Es ist ein langer Prozess“, räumte Fumic ein. „Bis zur WM im September hoffe ich, dass die Form wieder stimmt.“ Auf dem Podium feiern lassen durfte er sich dann doch: Die Cannondale-Equipe entschied am Ende die Team-Wertung für sich. Dazu hatte Fumic mit Platz 13 zuvor im Short Track beigetragen.
Seinen insgesamt 32. Weltcuperfolg feierte hingegen der Schweizer Nino Schurter in 1:22:10 Stunden. Damit war er vier Sekunden schneller als der Italiener Gerhard Kerschbaumer und 38 Sekunden vor Fumics Teamkollegen Henrique Avancini aus Brasilien. Fumics Rückstand auf den Sieger betrug 3:13 Minuten.
Eine knappe Minute dahinter erreichte der Reuderner Luca Schwarzbauer mit einem beachtlichen 25. Platz das Ziel. Er kam aus dem Strahlen gar nicht mehr heraus, nachdem die Spuren der Anstrengung erst mal gewichen waren. Kaum jemand hätte ihm ein solches Ergebnis zuvor zugetraut. Schwarzbauer war von Startposition 61 gut ins Rennen gekommen, wurde nach einer Runde bereits an 35. Stelle gesichtet und ließ es dabei nicht beruhen. In der zweiten Runde war er bereits zu seinem Lexware-Teamkollegen Georg Egger aufgefahren. Gemeinsam machten die beiden weitere Positionen gut. Bis auf Platz 24 arbeitete sich Schwarzbauer noch vor, dann fuhr ihm Egger davon und er wurde am Ende 20. „Ich hatte zwischendrin schon mal Angst, dass ich das nicht durchhalte. Aber ich wusste, ich muss diese Chance heute nutzen“, freute sich Schwarzbauer. „Platz 25 war insgeheim mein Ziel, und das habe ich erreicht, ich bin ultra froh.“
Auch Pfäffle mit Aufwärtstrend
Ein positives Zeichen setzte auch sein MTB-Teck-Vereinskamerad Christian Pfäffle, auch wenn Platz 66 beim von Rückschlägen geplagten Neuffener keinen großen Jubel auslöste. Aus der hinteren Startreihe musste sich Pfäffle mühsam durch die Reihen kämpfen. Dass ihm das gut gelang, war das eigentlich Positive nach all den Enttäuschungen im Frühjahr. „Das Gefühl war wirklich gut, aber wenn man von hinten startet, ist es natürlich immer schwer“, meinte er im Ziel. „Ich denke, ich habe heute das Beste draus gemacht.“