Lokalsport
Linn Kazmaier holt Gold im Sprint

Wintersport Bei der Para-Biathlon-WM in Kanada lässt sich die Oberlenningerin auch von einem Sturz nicht bremsen.

Linn Kazmaier und ihr Guide Florian Baumann sind mal wieder eine Klasse für sich. Foto: pr

Prince George. Im Sprint über 7,5 Kilometer bei der Para-Biathlon-WM in Prince George (Kanada) sind die deutschen Frauen mit Sehbeeinträchtigung um die neue Weltmeisterin Linn Kazmaier aus Oberlenningen ihrer Favoritenrolle gerecht geworden und holten einen Dreifacherfolg.

Vorausgegangen war ein gehöriger Schreckmoment, den Kazmaier und ihr Guide Florian Baumann in der ersten von drei 2,5-Kilometer-Schlaufen erlebten. Baumann hatte es in einer Abfahrt den Ski weggezogen, beide stürzten. „Ich bin in den Tiefschnee gefallen und mein eigener Ski ist weggeflogen. Da dachte ich kurz: Jetzt kannst du nicht mehr weiterlaufen“, berichtete die 17-Jährige. Kazmaier berappelte sich jedoch – und wie: Trotz des Sturzes und trotz eines Fehlers beim zweiten Schießen lief sie zu Gold in 24.50,8 Minuten. „Darauf kann ich echt stolz sein“, sagte sie.

Silber ging in 24.55,3 Minuten an Leonie Walter (SC St. Peter) mit ihrem Guide Christian Krasman, die ebenfalls einmal in die Strafrunde musste. Bronze holten Johanna Recktenwald (Biathlon-Team Saarland, 25.46,0, kein Fehler) und ihr Guide Pirmin Strecker.

Auf den weiteren Plätzen landeten die Ukrainerinnen Nataliia Tkachenko und Ilona Varkovets. Weitere Starterinnen gab es nicht – die Österreicherin Carina Edlinger war gar nicht erst angereist, das chinesische Team schickte krankheitsbedingt keine Athletin ins Rennen in Kanada, die Ukrainerin Oksana Shyshkova fehlte ebenso. pm