Parasport
Linn Kazmaier: „Nichts übers Knie brechen“

Die Biathletin aus Oberlenningen hat diese Saison abgeschrieben. Der Fokus liegt auf 2026.

Linn Kazmaier und ihr Guide Florian Baumann sind beim Weltcup mehr zu Trainingszwecken am Start. Foto: pr

Val di Fiemme. Seit Montag ist Linn Kazmaier mit dem deutschen Para-Team für Skilanglauf und Biathlon im italienischen Val di Fiemme. Das Fleimstal kennt die nordische Skisport-Szene seit Langem, Anfang Januar etwa stieg dort das Finale der Tour di Ski. Einen Para-Weltcup gab es dort bislang nicht.

Das ist nun anders – aus gutem Grund. Im März 2026 wird Val di Fiemme Austragungsort der Biathlon- und Skilanglauf-Wettkämpfe bei den Paralympics sein. Die vier Rennen, die dort in dieser Woche ausgetragen wurden und noch werden, bieten den Teams die Chance, sich einen Eindruck vom renovierten Langlaufstadion von Lago di Tesero und den neuen Loipen zu machen. Und genau aus diesem Grund hat Linn Kazmaier die Reise mit angetreten, denn wirklich ins Geschehen eingreifen wird die 18-Jährige in dieser Saison nicht. 

„Mein Trainingsrückstand ist einfach zu groß“, sagt die Schülerin und spielt auf die wochenlange Erkältung, den Tod des Vaters und Überlastungserscheinungen an. „Ich habe im Moment nicht das Stehvermögen, vor allem für die langen Rennen nicht“, erklärt Linn Kazmaier.

Testevent für die Paralympics

Deshalb sieht sie den Weltcup auch eher nur als Testevent im Vorgriff auf die Paralympics. „Die sind ganz klar mein Ziel.“ Nach Trainingseinheiten am Montag und Dienstag nahm sie am Mittwoch mit ihrem Guide Florian Baumann an der Sprint-Verfolgung teil, die allerdings wegen Problemen am Schießstand nur im Vorlauf ausgetragen wurde. Am Donnerstag und Freitag trainierte Linn Kazmaier noch mal, auch auf der originalen Strecke, die bereits so präpariert war, wie sie dann heute beim Langlaufsprint in der klassischen Technik gefahren wird. Daran nimmt die Oberlenningerin teil, während das Rennen über zehn Kilometer am Sonntag ohne sie stattfinden wird. Genauso wie die Biathlon-Weltmeisterschaft kommendes Wochenende. „Da starte ich auf keinen Fall. Und bei der Langlauf-WM eine Woche später werde ich die 20 Kilometer ebenfalls nicht machen, für die Staffel werde ich wahrscheinlich nicht aufgestellt, und die zehn Kilometer machen eigentlich auch keinen Sinn“, denkt Linn Kazmaier laut nach. „Wenn mehr als zwei Monate Training fehlen, bringt es nichts, jetzt was übers Knie zu brechen.“ 

Deshalb hat die 18-Jährige die Saison für sich bereits abgeschrieben. Richtig wichtig wird es dann wieder Ende des Jahres, wenn die Qualifikation für die Paralympics anstehen.