Cosimo Attorre gilt als Motivationskünstler. Um einen guten Spruch ist der kickende Chefcoach des AC Catania Kirchheim bekanntlich selten verlegen. Binnen einer Woche wartet nun auf den Tabellenersten der Kreisliga A 2 das zweite Match bei einem Abstiegskandidaten in Folge. Das erste Spiel endete vergangenen Sonntag 1:0 bei der SPV 05 Nürtingen, am Sonntag geht’s für den ACC wenige Kilometer weiter zum FC Frickenhausen II (Anpfiff bereits 13 Uhr).
Eine vermeintlich lockere Aufgabe? Für Attorre nicht. Grund genug für ihn, sich verbal zu positionieren. „Es ist nicht die Größe des Hundes im Kampf, sondern die Größe des Kampfes im Hund“, sagt der Erfolgstrainer, der im Mai seinen 40. Geburtstag feiern wird. Kampfbereitschaft vermutet der Torjäger allerdings nicht beim Underdog FCF II, sondern erwartet diese sieben Spieltage vor Saisonende auch vom eigenen Team: „Wir wollen zeigen, dass wir den Kampf in uns haben und bereit sind, alles zu geben, um als Sieger vom Platz zu gehen.“
Beim Catania-Gegner wird die Luft in der Kreisliga A seit dem vergangenen Sonntag dünner. Statt beim Tabellenletzten FV 09 Nürtingen dringend notwendige Zähler zu holen, gab es eine 1:2-Niederlage. „Das fühlt sich wie eine Befreiung an“, jubilierte der Abteilungsleiter des zuletzt so gebeutelten Ex-Landesligisten FV 09, Fabian Kindermann. Der Klassenerhalt bleibt wohl trotzdem verwehrt. Der FC Frickenhausen II, für den Ex-VfL-Angreifer Antonio Portale (51) auf dem Wörth zum Ausgleich traf, fiel durch die Niederlage auf den drittletzten Tabellenplatz zurück. Durchaus denkbar, dass Portale auch beim Match gegen Catania zu einem Einsatz kommt.
Dettinger ohne Druck
Bei den SF Dettingen herrscht nach der 5:3-Aufholjagd gegen den TSV Weilheim eine Mischung aus Frohsinn und Entspanntheit vor. „Wir können ohne Druck in die letzten Spiele der Saison gehen“, merkt Fußball-Abteilungsleiter Christian Renz an. Der Druck liege vielmehr bei Spitzenreiter AC Catania Kirchheim, der einen Sechs-Punkte-Vorsprung auf die Dettinger verteidigen müsse.
Die Sportfreunde gastieren am Sonntag auf dem Betzenberg, Heimstätte des TSV Neuenhaus, einer Hälfte der SGM Aichtal. Vergangenen Sonntag trotzte die Spielgemeinschaft dem VfB Neuffen ein 2:2 ab. „Am Schluss hatten wir sogar noch Glück, weil der Ball nach einer zu langen Flanke bei uns nur an den Innenpfosten prallte“, zeigte sich VfB-Abteilungsleiter Lars Flammer erleichtert übers Unentschieden. Für Olav Sieber wäre ein erneutes Remis durchaus attraktiv. „Wir brauchen jeden Punkt“, betont der Spielleiter der SGM Aichtal, die neben einigen Verletzten auch auf Sebastian Albert (Gelb-Rot-Sperre) verzichten muss.
Während die Neuffener dank eines Zwischenspurts mit dem Abstieg wohl nichts mehr zu tun haben werden, benötigt Dettingen-Gegner SGM Aichtal durchaus noch einige Zähler.
Weilheimer wollen aus dem Tief
Für den TSV Weilheim waren die vergangenen beiden Partien nicht sonderlich erbaulich. Neun Gegentore, null Punkte – doch immerhin hält die Mannschaft von Salvatore De Rosa Platz vier. Der kommende Gegner spielt eine überdurchschnittliche Saison. „Wir sind absolut zufrieden“, sagt Harry Altenhof, Pressewart des TV Bempflingen. Von 23 Partien in dieser Runde haben die Bempflinger lediglich vier verloren. Statt in den Abstiegskampf verwickelt zu sein, wie in früheren Spielzeit nicht nur einmal der Fall, kann der TVB die Runde ruhig ausklingen lassen.
Selbiger ist beim TV Neidlingen zuletzt wieder etwas verloren gegangen. Dem 3:0 gegen Spitzenreiter AC Catania folgten zwei Pleiten. TVN-Spielertrainer Patrick Kölle sah bei der Heimniederlage gegen Neckartailfingen zuletzt zwar eine leichte Formsteigerung, doch habe es nach einer verdienten 1:0-Führung nach dem Ausgleich „einen Bruch“ im Spiel gegeben. Auftrag beim Match in Großbettlingen: Die dritte Partie in Folge soll keinesfalls zählerfrei bleiben.