Es lässt sich nicht leugnen: Ausgerechnet vor dem Bezirksliga-Spitzenspiel morgen beim 1. FC Esslingen steckt der VfL Kirchheim in einer mittelschweren spielerischen Krise. In den ersten drei Partien nach der Winterpause, alle auf eigenem Platz, reichte es von neun möglichen nur zu zwei mageren Pünktchen. Am Donnerstag setzte es im lokalen Prestigekampf gegen den TSV Weilheim sogar eine 1:2-Niederlage. Dagegen überzeugte der morgige Gegner beim 2:0 gegen den TV Neuhausen im Duell der Verfolger.
„Bis zur 70. Minute war Weilheim die bessere Mannschaft. Anstatt gegen den tief stehenden Gegner flach zu spielen, haben wir es mit langen hohen Bällen versucht, mit denen die Kontrolle immer schnell verloren ging“, analysierte Trainer Armin Ohran. Bis zum Ausgleich durch das 21. Saisontor von Max Pradler in der 89. Minute, führten die Gäste durch den Treffer von Marc Heinzmann (20.). Doch Weilheim steckte den Rückschlag schnell weg und schlug nochmal zurück. Nach einem zweimal verlängerten Torabschlag wurde der kurz vorher eingewechselte Marco Libhafsky in der 97. Minute mit einem Flachschuss vom Strafraum links unten ins lange Eck zum Matchwinner.
Wieder drei Punkte gegen den Abstieg eingetütet, schon sieben in den letzten drei Spielen. Morgen gegen Neckartailfingen soll für Weilheim der nächste Dreier folgen. Trainer Uwe Heth: „Jetzt hören wir die Musik schon, der wir hinterher laufen. Und irgendwann sind wir wieder bei der Kapelle.“ Sohn Marvin, der Mittelfeldstratege, ist ebenfalls überzeugt: „Wir schaffen den Klassenerhalt.“
Zehn Neidlinger siegreich
Der TV Neidlingen hat vorgemacht, wie der nächste Gegner zu knacken ist. Sprecher Stefan Hummel nach dem 2:0-Sieg am Neckar: „Wir sind tief gestanden, haben gekontert und uns das Glück hart erarbeitet.“ Das erste Tor erzielte Spielertrainer Patrick Kölle mit einem Sonntagsschuss aus fast 30 Metern (44.). In der 77. Minute legte Felix Kaiser im Anschluss an eine Ecke nach, schied wenig aber später verletzt aus. Auch zu zehnt geriet der zweite Sieg in Folge nicht mehr in Gefahr. Hummel ist überzeugt: „Mit der Einstellung und Leidenschaft ist auch am Sonntag in Faurndau etwas drin.“ In der Tabelle verdrängte Neidlingen den FTSV Kuchen, der bei SPV 05 Nürtingen in der zweiten Halbzeit 0:3 einging wie eine Primel, vom Relegationsplatz.
SGEH muss wieder abschenken
Das Trauerspiel auf der Alb geht weiter. Die SG Erkenbrechtsweiler-Hochwang bekommt zurzeit keine konkurrenzfähige Mannschaft zusammen und muss nach der Absage am Donnerstag gegen den FC Esslingen auch gegen Türk SV Donzdorf kampflos die Waffen strecken. Mit einer Spielverlegung war der Gegner nicht einverstanden. Die offizielle Spielabsage durch SGEH-Abteilungsleiter Sven Laderer an Staffelleiter Günther Friess erfolgte am Freitag um 13.52 Uhr. Das heißt: Wieder eine 0:3-Wertung in der Tabelle und ein weiteres Abrutschen Richtung Abstiegszone. Trainer Christian Mirbauer ist frustriert: „Wir haben vier oder fünf Verletzte, drei Corona-Fälle und einen Rot-Gesperrten. Mit 40- oder 50jährigen Ah-Spielern die Lücken aufzufüllen löst das Problem nicht.“