Komplett glücklich: Mit diesen Worten beschreibt Luca Schwarzbauer den historischen Erfolg, den er am Sonntag im österreichischen Leogang im Rahmen des dritten Laufs zum Mountainbike-Weltcup gelandet hat. Nicht nur, dass der 26-Jährige aus Reudern zum ersten Mal in seiner Karriere aufs Podium eines Cross-Country-Rennens fuhr, nein: Schwarzbauer ist auch der erste deutsche Fahrer seit neun Jahren, der unter die Top drei gerast ist – zuletzt war dies einem gewissen Manuel Fumic mit einem zweiten und dritten Platz im Jahr 2014 in Südafrika und Frankreich gelungen. „Ich hätte nicht geglaubt, dass ich auf diesem Kurs so weit vorne landen könnte“, war der Profi des Teams Canyon-CLLCTV nach sechseinhalb kräftezehrenden 3,6-Kilometerrunden mit je 168 Höhenmetern im Salzburgerland überrascht. „Ich kann es selbst noch garnicht richtig glauben.“ Einen der Gründe für den überraschenden Erfolg hatte er auch gleich parat. „Wir haben die Probleme mit dem Zwerchfell in den Griff bekommen.“
Dabei hatte das langjährige Mitglied des MTB Teck bis kurz vor Schluss des Rennens sogar einen Mountainbike-historischen Triumph vor Augen. Lange Zeit in Führung liegend, musste er erst in der letzten Runde den Schweizer Lars Forster (Thömus-Maxon Team) am steilen, langen Wiesenanstieg unmittelbar zu Rundenbeginn ziehen lassen – es wäre der erste Weltcup-Sieg eines deutschen Fahres seit Mike Kluge im Jahr 1993 gewesen. „Ich bin am Ende nicht das allergrößte Risiko gegangen, weil ich lieber sicher unter die Top drei kommen wollte, als abreißen zu lassen“, beschrieb der Reuderner die entscheidende Szene, die auf die nächsten Aufgaben jedoch keinerlei Auswirkungen haben dürfte, im Gegenteil: Schwarzbauer tritt vor der Fortsetzung des Weltcups in zwei Wochen im italienischen Val di Sole mit einer gehörigen Portion Selbstbewusstsein die Reise ins polnische Krakau an, wo am kommenden Wochenende die Europameisterschaften auf dem Programm stehen. „Ich glaube, man kann noch das eine oder andere erwarten“, blickt er augenzwinkernd voraus.
Kira Böhm zufrieden
Zwiespältige Gefühle herrschten zuvor bei Kira Böhm nach ihrem 13. Platz im U23-Rennen. „Dafür, dass ich einen schlechten Tag hatte, war das Ergebnis gut“, befand die Weilheimerin vom Cube Next Generation Team. „Es macht mich glücklich, wenn ich an solchen Tagen trotzdem noch Top 15 fahren kann. Die Form ist da, ich bin zufrieden.“
Wie es nach dem kommenden rennfreien Wochenende („ich freue mich auf die Pause“) weitergeht, ist noch offen: Wegen einer Prüfung im Rahmen ihres Lehramtsstudiums wird die 20-Jährige das Shorttrackrennen beim nächsten Weltcup in Val di Sole in zwei Wochen eventuell auslassen.