Kirchheim. Heute in drei Wochen beginnen die Play-offs. Dass die Knights mit dabei sein werden, steht bereits seit geraumer Zeit fest. Doch noch ist unklar, gegen welchen Gegner es in der ersten Runde gehen wird. Nur noch Trier und Hamburg kommen infrage. Da bereits feststeht, dass Hamburg Platz fünf belegen wird und Trier über Platz sechs nicht mehr hinauskommen kann, liegt es mehr oder weniger in den Händen von Gotha und Kirchheim, die beide noch um den dritten Tabellenplatz kämpfen.
Während die Ritter in den letzten beiden regulären Saisonspielen zweimal zu Hause gegen Nürnberg und Rhöndorf ran müssen, treffen die Rockets aus Gotha noch auf Baunach und Jena – das vermeintlich schwerere Restprogramm für die momentan drittplatzierten Thüringer.
„Wir beteiligen uns nicht an Rechenspielen“, erklärt Knights-Trainer Michael Mai, der allerdings noch nicht weiß, auf wen er in den kommenden beiden Spielen zurückgreifen kann. Besonders die Kommandobrücke um die beiden verletzten Aufbauspieler Besnik Bekteshi und Richie Williams bereitet dem Trainer Kopfzerbrechen. Während Bekteshi mit einer Sprunggelenksverletzung bereits gegen Vechta und Heidelberg nicht mitwirken konnte, plagte sich Williams mit Schulterschmerzen übers Parkett. Der Marathon-Mann im gelben Dress lieferte gegen Heidelberg 49 Minuten Spielzeit ab, sicherte den Rittern in mitentscheidenden Punkten in der Verlängerung den Sieg.
Doch auch andere Ritter gehen angeschlagen in den Saisonendspurt. „Die Jungs, die fit sind, werden auch spielen. Nach drei Niederlagen in Folge vor heimischem Publikum, wollen wir uns vor den eigenen Fans ein Stück weit rehabilitieren. Gegen Trier und Jena hat man nicht die wahren Knights gesehen“, betont Mai.
Wird‘s morgen (19.30 Uhr, Sporthalle Stadtmitte) gegen Nürnberg besser? Zwar musste die Mannschaft von Trainer Ralph Junge sechs Niederlagen in den letzten sieben Spielen hinnehmen. Doch was der Frankenkader an Qualität mit sich bringt, gehört zum Besten, was die zweite Basketball-Bundesliga zu bieten hat. Mit Dylan Talley, Darius Theus, Clifford Tucker, Dan Oppland und Dorian Greene stehen Junge gleich fünf US-Amerikaner zur Verfügung. Aber auch auf den deutschen Positionen haben die Franken hoch qualifiziertes Personal. Während Robert Oehle und Kevin Bright bereits in der BBL wichtige Erfahrungen sammeln konnten, ist Kapitän Michael Fleischmann ein langjähriger ProA-Profi, der die Gegner in- und auswendig kennt.
Warum für die Nürnberger trotzdem nicht mehr als der momentane achte Platz herausgesprungen ist, fragt man sich auch im Umfeld der Franken. Viele Verletzungen und Personalwechsel machten es dem Trainerteam nahezu unmöglich, der Truppe Konstanz und Rhythmus zu verpassen. „Nürnberg ist in diesem Jahr das beste Beispiel dafür, was für Auswirkungen viele Verletzungen und Personalwechsel haben können. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass sie nicht jeden Gegner schlagen können. Selbst Jena und Vechta. Ich glaube nicht, das diese Mannschaften in den Play-offs ausgerechnet auf Nürnberg treffen wollen“, so Mai.
Dass die Gäste hoch motiviert unter die Teck kommen werden, ist dabei garantiert. Denn noch müssen die Franken um ihre Play-off-Qualifikation zittern. Mit 26 Zählern stehen sowohl Nürnberg, Baunach, Chemnitz und Hanau auf den Plätzen sieben bis zehn. Nur zwei Punkte weniger hat Heidelberg auf Platz elf. Es winkt ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die letzten beiden Play-off-Plätze, in dem die Nürnberger dringend auf Punkte angewiesen sind. „Die werden alles in die Waagschale werfen. Wer glaubt, dass es ein lockeres Spielchen wird, weil wir uns schon qualifiziert haben, der täuscht sich gewaltig“, warnt Michael Mai.cs