Remseck/Kirchheim. Auflösungserscheinungen beim VfL Kirchheim. „Die Mannschaft wird wohl leider auseinanderfallen“, bekannte VfL-Trainer Ralf Rueff auf der Pressekonferenz nach dem Spiel beim VfB Neckarrems.
Rueff („ohne einen Stamm von fünf, sechs erfahrenen Spielern sehe ich keine Perspektive in Kirchheim“) sagte, dass man beim VfL sowohl die Gespräche mit den arrivierten Spielern als auch eventuellen Neuzugängen zu spät gesucht habe. Unterm Strich steht auf der Spieler-Habenseite des VfL aktuell lediglich Deni Kalfic, der beim 3:0-Sieg als rechter Verteidiger eine klasse Vorstellung gab. Sicher verlassen werden den VfL neben Innenverteidiger Michael Hofstetter (München), Roberto Forzano (SV Göppingen), Michel Forzano (TSV Boll) und Gaetano Caruana (TG Kirchheim/wir berichteten) noch Torwart Timo Schurr (SV Ebersbach), Ali Dede Ince und Tayyip Abanoz (beide FC Heiningen). Während Mittelfeldregisseur Emrah Basol offenbar mit einem Wechsel zurück zu Calcio Leinfelden liebäugelt, stehen auch Moritz Gutmann (Probetraining beim FC Heidenheim II) und der derzeit noch verletzte Lennart Zaglauer (TSV Weilheim) vor dem Absprung. Marius Nigl wird beim SC Geislingen gehandelt.
In der Bewertungsphase des ihnen vorliegenden Angebots sind derzeit noch Emre Kalender sowie die VfL-Eigengewächse Markus Großhans, Fatih Özge und Marcel Helber. Besonders der derzeitige Kapitän scheint hinsichtlich seiner sportlichen Zukunft hin- und hergerissen. Offen sind auch noch die Verhandlungsergebnisse bei Abwehrroutinier Sören Mende, Alexander Berg und Dennis Marcelles. Unklar ist auch, welchen Stellenwert der Fußball künftig bei Torspieler Manuel Doll haben wird. Der nominelle Mannschaftskapitän ist als Lehrer in den Schuldienst eingetreten und wird sein Leben entsprechend neu ordnen müssen.
Unterm Strich bleibt somit (bis jetzt) nicht viel Zählbares übrig – zumal die Front auch auf Funktionärsebene zu bröckeln scheint: Markus Brühl wird seinen Multifunktions-Job definitiv zugunsten seines Berufs als Automobilkaufmann aufgeben. Ein Silberstreif am Horizont könnte nach dem großen Schnitt die Verpflichtung eines (Spieler-)Trainers sein, der das VfL-Umfeld bestens kennt: Ex-Abwehrspieler Christopher, als Spieler bis Saisonende beim FC Frickenhausen unter Vertrag, hat auch schon signalisiert, dass er sich ein Engagement in Kirchheim unter bestimmten Voraussetzungen vorstellen könne. Käme er, wäre es ein Signal.