Kirchheim. Die Zweckehe mit Aussicht auf die „große Liebe“ hielt ziemlich genau drei Monate und endet mit einem Paukenschlag. Die Bezirksliga-Fußballer des TSV Jesingen und Coach Matteo Casisa gehen ab sofort getrennte Wege. Die Gründe für die Trennung bleiben nebulös, sind aber Andeutungen zufolge wohl im (Miss-)Verhältnis einiger aktiver Spieler zum Trainer zu finden. Casisa selbst hält sich bedeckt: „Nach der Eingewöhnungsphase, habe ich festgestellt, dass unsere Vorstellungen zu weit auseinander liegen“, sagt er, der nicht der erste Trainer ist, der Jesingen vorzeitig verlässt. Vor gut einem Jahr hatte Dieter Hiller, mittlerweile erfolgreicher Chefcoach beim A-Ligisten SV Nabern, auch nach nur wenigen Wochen das Handtuch geworfen. Grund damals: Disziplinlosigkeiten innerhalb der Mannschaft – ob dies nun auch der Fall war?
Einer Pressemitteilung der Jesinger zufolge haben sich Trainer und Verein einvernehmlich getrennt. Dies sei das Ergebnis eines intensiven Gesprächs zwischen Casisa und der Sportlichen Leitung der Jesinger am Wochenende gewesen. Thomas Reinöhl, Abteilungsleiter Sport im TSV, bedankte sich bei Matteo Casisa für seine leidenschaftliche und akribische Arbeit und bedauerte, dass der eingeschlagene und erfolgreiche gemeinsame Weg nicht wie geplant fortgesetzt werden könne.
Casisa (51) war erst am 1. Juli zur Mannschaft gestoßen, nachdem er mit seinem vorherigen Verein TSVgg Plattenhardt II den Aufstieg in die Bezirksliga Stuttgart geschafft hatte. Mit den Jesingern holte Casisa in der Bezirksliga Neckar-Fils zehn Punkte aus sieben Spielen, was selbst im kritischen Jesinger Umfeld durchweg goutiert wurde.
Nachfolger des Coaches werden zunächst mal seine Vorgänger sein: Stefan Haußmann, Sportlicher Leiter der Jesinger, sowie Thomas Reinöhl werden die Mannschaft interimistisch trainieren und nebenbei den Markt nach geeigneten neuen Trainerkandidaten sondieren.