Neidlingen. Das ist wohl gemeint, wenn behauptet wird, einer habe „die Arschkarte“ gezogen: Nach neun Qualifikations-Durchgängen im Dreistellungskampf mit insgesamt 540 Schuss verfehlte Schütze Max Braun (22) aus Neidlingen die Qualifikation für die Kleinkaliber-EM in Wroclaw/Polen um einen einzigen Ring mit einem Durchmesser von 10,4 Millimetern.
„Bitter, sehr bitter“, so die nachvollziehbar enttäuschte Reaktion des Polizei-Obermeisters in Pforzheim. Sein Pech war das Glück von Dennis Welsch, der vom Deutschen Schützenbund als vierter Teilnehmer für die Europameisterschaften vom 5. bis 18. September nominiert wurde. Der Hesse kam nach jeweils dreimal drei 60-Schuss-Serien in Suhl, Hannover und München im Abstand von immer einem Monat auf 5237 Ringe. Der fünftplatzierte Braun wies am Ende 5236 Ringe auf, was einem Schnitt von 581,7 von 600 möglichen pro Wettkampf entspricht. Die ersten drei EM-Fahrkarten lösten der Bayer David Koenders (5243 Ringe), der Westfale Kai Dembeck (5242) und der zweite Bayer Maximilian Dallinger (5420).
Müssen sich die Männer noch steigern, wenn sie Medaillen ergattern wollen, haben die Damen Gold im Visier. Anna Janssen (Rheinhessen) und Jolyn Beer (Niedersachsen) zählen mit einem Quali-Schnitt von 591,0 beziehungsweise 590,5 zu den absoluten Favoritinnen.
DM als nächstes Ziel
Fast parallel zur EM findet die WM in Kairo statt. Die Herren Koenders (3500 Ringe nach sechs Durchgängen), Dembeck (3497) und Dallinger (3493) sind dabei. Braun (3487) verpasste als Sechster das Ticket. Sein letztes Saisonziel ist nun die Deutsche Meisterschaft Ende August auf der Olympiaanlage in München. ks