Maximilian Mack aus Weilheim ist mit Kopenhagen amtierender dänischer Meister im American Football
Meisterlich dank Maultaschen

Der Name ist Programm: Maximilian Mack ist gemäß des lateinischen Ursprungs seines Namens „Der Größte“ – zumindest in seiner Wahlheimat Dänemark, wo der gebürtige Weilheimer zur Meistermannschaft im American Football zählt. Auch dank kulinarischer Hilfe aus dem Schwabenland.

Weilheim. Mit 1,94 Meter überragt er die meisten seiner Teamkollegen um Haupteslänge – dass er turmhoch ist, passt dabei wie die Faust aufs Auge. Schließlich spielt Maximilian Mack für die Towers, das Footballteam der dänischen Hauptstadt Kopenhagen. Seit Anfang dieses Jahres mischt er im lila Trikot mit der Nummer 59 in der höchsten dänischen Liga mit, die seiner Einschätzung mit der 2. Bundesliga in Deutschland vergleichbar ist.

Mack kennt sich aus, immerhin hat der gebürtige Weilheimer sechs Jahre Erfahrung bei den Albershausen Crusaders auf dem breiten Buckel, mit dem er auf der Position des Defense Tackle in der Ober- und Regionalliga schon so manchen gegnerischen Angriff gestoppt hat.

Als nach abgeschlossenem BWL-Bachelor-Studium in Tübingen klar war, dass ein Master folgen muss, entschied sich der 27-Jährige für die renommierte Business School in Kopenhagen, wo er im September 2013 seine Zelte aufschlug. Um seiner sportlichen Leidenschaft weiter frönen zu können, machte sich Mack auf die Suche nach einem Footballteam. „Ich habe die Towers einfach mal frech angemailt, ob sie nicht noch Verstärkung brauchen würden“, erinnert er sich an die Anfänge seiner Zeit als „Turm“, die knapp ein Jahr später im bisher größten Erfolg seiner Sportlerlaufbahn gipfeln sollte: Mitte Oktober gewann Maximilian Mack mit Kopenhagen die 26. Auflage des Endspiels um die dänische Meisterschaft, den Mermaid Bowl.

Dabei gelang den Towers nicht nur die Titelverteidigung, sondern auch Wiedergutmachung. Finalgegner Aarhus war die einzige Mannschaft, die Kopenhagen in der regulären Saison geschlagen hatte. Jene 0:22-Pleite konnten Mack & Co. vor immerhin 5 000 Zuschauern im Stadion und etlichen Tausend vor dem Bildschirm erfolgreich ausmerzen. „Die Dänen sind sehr sportbegeistert, da wird alles im Fernsehen übertragen“, so Mack, dessen Erfolg auch im fernen Weilheim nicht unbemerkt blieb.

Im Rahmen der Sportlerehrung im November erhielt er eine Goldmedaille, über die er sich sehr freute. „Ein Beweis dafür, dass das Interesse an Football steigt“, glaubt Mack, der dem Sport in seiner Wahlheimat allerdings einen ähnlichen Status zuschreibt wie in Deutschland. „Klar, das ist Nischensport, aber der Bekanntheitsgrad wird immer größer.“

Immer größer wird auch Macks dänischer Wortschatz. Zwar wird auf dem Spielfeld meist englisch gesprochen, aber abseits des Rasens unterhält er sich mit seinen Teamkollegen in deren Muttersprache. „Zu lesen ist dänisch relativ leicht, aber die Aussprache ist schwierig.“

Ein Wort kommt dem Weilheimer inzwischen aber wie selbstverständlich über die Lippen: „Hygge“ beschreibt die dänische Gemütlichkeit, die ihn seit seiner Ankunft in Kopenhagen nur selten Heimweh verspüren ließ. Zumal er sich in der 570 000-Einwohner-Stadt bei Bedarf auch mit schwäbischen Leckereien versorgen kann. „Es gibt einen Supermarkt, der Brezeln hat. Die sind zwar nicht so gut wie zu Hause, aber immerhin“, sagt er. Und wenn die Lust auf Hausmannskost aus der Heimat allzugroß wird, packt Mack bei Stippvisiten mit dem Flugzeug auch schon mal einen Rucksack voll mit Maultaschen. „Als ich mal am Flughafen kontrolliert wurde, haben die nur gesagt: Aha, ein Schwabe auf Reisen“, lacht er.

Ob die ihn nach Abschluss seines Studiums kommenden September wieder ins Ländle führen wird, ist offen. Mack will sich auf jeden Fall in Deutschland bewerben. Je nachdem, wo, würde er sich auch gerne wieder einem Footballteam anschließen. Einen Bonus im sportlichen Lebenslauf hätte er dann bereits: In Anlehnung an die amerikanische Profiliga NFL haben die Kopenhagener für den Titelgewinn Meisterschaftsringe bekommene. „Richtige Protzdinger“, grinst Mack, „die werden aber nur bei offiziellen Anlässen getragen.“

Gut möglich also, dass die Mannschaft zum Trainingsauftakt am 
5. Januar geschlossen mit Fingerschmuck aufkreuzt. Nachdem er Weihnachten in Weilheim verbracht hat, kehrt Maximilian Mack zum Vorbereitungsstart zurück in die dänische Wahlheimat – mit einem Rucksack voller Maultaschen natürlich.