Notzingen. Ob Bundesliga oder Kreisklasse, sobald die heiße Phase einer Saison startet, steigt der Druck für die meisten Spieler und Trainer. Die Betonung liegt auf „die meisten“, denn Alex Wollmann, Trainer des TSV Notzingen, lässt sich in dieser Saison in der Fußball-Kreisliga B, Staffel 2, nicht aus der Ruhe bringen. Auch nicht, wenn der Ligaprimus am Wochenende auf den Tabellenzweiten TSV Deizisau II trifft und mit einem Sieg die Weichen Richtung Meisterschaft stellen kann. „Der Gegner interessiert uns nicht. Es ist egal, auf wen wir treffen“, bleibt Wollman gelassen.
Grund für die selbstbewusste Haltung sind nicht zuletzt die Ergebnisse der vergangenen drei Partien, in denen die Eichert-Elf 28 Tore schoss. Zudem hat der TSVN im direkten Duell mit Deizisau die Nase vorn: Das Hinspiel gewann die Eichert-Elf mit 5:2. „Es gibt nicht viel zu sagen, wenn man gegen den Tabellenzweiten fünf Tore schießt und souverän gewinnt“, so Wollmann. Grund zur Sorge könnte bei dem 34-Jährigen erst dann entstehen, wenn die Deizisauer Unterstützung aus der ersten Mannschaft erhalten: „Es wird hart für uns, wenn vier oder fünf Spieler aus deren Ersten aushelfen.“ Doch selbst mit vereinten Kräften aus der Bezirksliga wird es für den TSV Deizisau II zweifellos keine leichte Aufgabe, gegen die bislang beste Offensive und Defensive der Liga anzutreten. „Wir sind in der Saison ungeschlagen, weshalb wir so oder so mit einer breiten Brust auftreten werden“, weiß Wollmann.
Konservative Kaderplanung
Bei einem Sieg würde sich der TSV Notzingen mit fünf Punkten an der Spitze absetzen und bei der sportlichen Leitung für Planungssicherheit sorgen. „Potenzelle Neuzugänge warten ab, um sicherzugehen, dass wir aufsteigen“, weiß Abteilungsleiter Michael Panknin. Aktuell hat die Eichert-Elf noch keine neuen Akteure für die kommende Saison zu verzeichnen, wobei Panknin darin auch keinen dringenden Bedarf erkennt: „Der Kader hat unser volles Vertrauen, wir müssen nicht nach Spielern suchen.“
Die Mannschaft weist trotz der überzeugenden Saison noch Stellschrauben auf, die optimiert werden können. „Unser Ziel ist es, das Trainingsniveau und die Intensität hochzuhalten. Das funktioniert nicht immer, zum Beispiel wenn Spieler abends arbeiten müssen“, weiß Panknin. Häufig sei das Fußballgeschäft ein Geben und Nehmen, denn die Spieler spüren das Vertrauen und würden es mit Beständigkeit zurückzahlen, so Panknin: „Der Kader wird vermutlich unverändert bleiben, wenn wir ihn ergänzen, dann mit jungen Spielern.“