Unterensingen. Rund um die Teck rollt es wieder. Die Inline-Cracks von Landes- und Bundestrainer Ralf Gökeler und Emil Schmohl haben ihr Training längst aufgenommen, auch wenn ihnen so manches Mal das Wetter einen Strich durch die Rechnung macht.
So wie neulich mittwochabends, als es genau dann zu graupeln begann, als die Kader-Fahrer des Teckteams in voller Montur am Trainingsgelände in Unterensingen bereitstanden. „Normaler Regen macht uns nichts, da wechseln wir die Schuhe oder schrauben andere Rollen ran. Aber bei Gewitter ist Schluss“, erklärt Ralf Gökeler, der seinen Sohn Luca und Moritz Schreiber vom TV Unterlenningen, Manuela Schmohl vom SC Unterensingen und Laura Durst vom TSV Steinenbronn zweimal die Woche auf Weltcup-Niveau trimmt.
Mit ihren 34 Jahren ist Manuela Schmohl die „Gruppenmama“, wie sie selbst sagt. Die Bankkauffrau fährt seit 15 Jahren und hatte im letzten Jahr vor Corona ihren sportlichen Höhepunkt mit Weltmeistertiteln im Parallel- und Riesenslalom sowie dem dritten Platz in der Kombination. Europameisterin im Parallel-Slalom war sie auch noch. „Letztes Jahr lief aber auch gut“, sagt die Metzingerin, die ihren Fokus in diesem Jahr auf die World-Skate-Games in Italien im September legt. „Ich möchte meinen Titel verteidigen und auch bei den Weltcups aufs Stockerl kommen“, sagt sie.
Auch Luca Gökeler will unbedingt mit Medaille(n) aus Italien heimkehren. „Die Form ist gut, ich knüpfe da an, wo ich im vergangenen Jahr aufgehört habe“, sagt der 22-Jährige, der sich riesig auf den ersten Wettkampf am Samstag in Nagold freut. Während der gelernte Schreiner früher extrem aufgeregt war, kann er mittlerweile auf seine Erfahrung zählen. Schließlich kann jede noch so kleine Unkonzentriertheit große Fehler nach sich ziehen. Die Slalom-Tore – je nach Wettkampf sind es zwischen 30 und 45 – stehen jedes Mal anders. „Jeden Lauf gibt es nur ein einziges Mal. Deshalb gehen wir die Strecke vorher ab und prägen uns alles ein“, erklärt der dreifache Weltmeister aus dem vergangenen Jahr.
Laura Durst, die seit Kurzem auch Mitglied des Bundeskaders ist, schielt ebenfalls nach Italien. Die 22-jährige Studentin ist in ihrem Verein in Steinenbronn die einzige, die international unterwegs ist. Das spezielle Training im Teckteam ist für sie daher ideal. „Wir fahren da Vollgas, dafür aber nicht so lange.“
Auch Moritz Schreiber, der früher ebenfalls in Steinenbronn aktiv war, genießt die kompetente Betreuung. „Besser als hier mit den Trainer geht’s überhaupt nicht“, sagt der Flüssiggas-Monteur, der es dieses Jahr zum ersten Mal aufs Podest schaffen will. „Im Weltcup bin ich zweimal Vierter und auch Fünfter geworden.“ Wie viele andere Inlinefahrer hält er sich den Winter über mit Skifahren fit. „Da fahre ich für den TSV Musberg aber nur bei Bezirksrennen mit.“
Für seine Schützlinge rechnet sich Ralf Gökeler wieder gute Chancen aus. Als Bundestrainer ist er insgesamt für neun Frauen und sechs Männer zuständig. „Unter den top drei entscheidet die Tagesform.“ Die soll am Samstag gleich bei allen gut sein, wenn es zum ersten Wettkampf geht. Auf dem Nagolder Eisberg findet der baden-württembergische Slalom-Cup mit Landesmeisterschaften im Riesenslalom statt. Hier sind auch die Unterlenninger Nachwuchsfahrer Finn Herberth, Rico und Tina Zähle, Lotta Gökeler, Nala und Lenny Behrends und Liv Reinhofer dabei. Sandra Langguth