Lenningen. Die Altersspanne zwischen der jüngsten Teilnehmerin und dem ältesten Teilnehmer betrug mehr als 50 Jahre. Während Hartmut Bohnacker (SC Gerhausen) auf den Pisten schon ein alter Hase ist, gehört Marietta Hitzer (TV Neidlingen) noch zu den „Füchsen“ im Stangenwald. Erst vergangenes Jahr hat die knapp vierjährige Tochter von Reußensteinpokal-Gewinner René Hitzer Skifahren gelernt. Und trotzdem hat sie ihre Sache richtig gut gemacht, lobt Kurssetzerin Daniela Ambacher ihre junge Teamkollegin: „Wer mal den Reußenstein gewinnen will, muss früh anfangen.“
Ambacher selbst wiederum bekam für die beiden Läufe ein Lob und die Veranstalter TV Neidlingen und TSV Schopfloch für die bestens präparierte Piste. 15 000 Liter Wasser hat die Feuerwehr in den Hang gespritzt, um einen guten Untergrund zu schaffen. Nachdem am Dienstag Tauwetter eingesetzt hatte, mussten die Verantwortlichen mit Salz nachhelfen – genauer gesagt mit Brezelsalz. Das gibt es beim Bäcker um die Ecke, wo der TV Neidlingen in einer schneereichen Saison wie dieser schon mal eine Palette bestellt. Fünf Säcke à 25 Kilo haben dafür gesorgt, dass die 300 Meter lange Pfulbpiste zwei Läufe lang vom ersten bis zum letzten Starter gehalten hat und alle die gleichen, guten Bedingungen hatten.
26 Tore bei den Aktiven und 24 bei den Schülern hatten die Veranstalter ausgeflaggt. Schnellster bei den Herren war Titelverteidiger Philipp Hauff (VfL Kirchheim). Weil er damit zum fünften Mal ganz oben auf dem Treppchen stand, darf der 24-Jährige den Pokal nun behalten. Auch bei den Damen gab es keine Überraschung. Julia Grüning (TV Neidlingen) war am Schnellsten unterwegs. Die 20-Jährige, die in der Jugendklasse startet, sicherte sich nach dem Reußensteinpokal auch den Sieg beim Nachtslalom. Bei der männlichen Jugend war Jochen Häberle (TSV Oberboihingen) Schnellster. Zwei Unterlenninger hatten bei den Schülern die Nase vorn, Leonie Gökeler und Nick Baumann. In der Kinderklasse gewannen Nina Ludwig vom VfL und Julian Unger vom TSV Jesingen.
Zum ersten Mal wurde der Nachtslalom in diesem Jahr unter dem Namen „Sport-Holl-Cup“ ausgetragen, nachdem sich der frühere Sponsor zurückgezogen hatte. Eine weitere Premiere war auch die Handicap-Klasse, in der Linn Kazmaier (SLA Lenningen) an den Start gegangen ist. Die Sechsährige ist fast blind, hat nur eine Sehkraft von fünf Prozent. Zusammen mit ihrer Betreuerin, die ihr akustisch den Weg weist, war sie flott in den Stangen unterwegs.
Nicht nur die Teilnehmer kamen auf Ihre Kosten. Auch die Zuschauer hatten Ihren Spaß. Mehrere Hundert, darunter viele Omas und Opas der jüngsten Teilnehmer, waren an die Pfulb gekommen. Neben Rennatmosphäre direkt vor der Haustür, die es nicht alle Jahre gibt, durfte auch die Après-Ski-Party mit Glühwein, Punsch und Roter Wurst nicht fehlen.