Kirchheim. Einmal mehr hat die Fliegergruppe Wolf Hirth den längsten Tag des Jahres mit einem Sonnenaufgangsfliegen gefeiert. Dafür war frühes Aufstehen angesagt: Um 3.20 Uhr räumten etliche Flugschüler und eine Handvoll Lizenzpiloten ihre Flugzeuge aus der Halle, checkten sie durch und brachten die Startwinde in Position. Um 4.38 Uhr Ortszeit wäre der erste Start möglich gewesen - laut Luftverkehrsordnung darf exakt mit dem Beginn der Morgendämmerung mit dem Segelflug begonnen werden - aber der Nebel machte dem Verein einen Strich durch die Rechnung.
Um 4.50 Uhr lichteten sich die Schwaden für einen Moment und boten eine erste Chance. Nur vier Minuten dauerte der Flug, aber Tilo Holighaus und Rainer Rauch bot sich im Cockpit ein faszinierender Blick auf die erwachende Welt am Boden. „Absolut unvergleichlich“, kommentierte Holighaus, der mit tausenden Flugstunden schon viel erlebt hat, das Erlebnis. Und auch Rauch, der extra um diese Uhrzeit als Fluglehrer auf den Platz gekommen war, um mit den Flugschülern in die Luft zu gehen, war begeistert.
Alle anderen hatten Pech: Der Nebel verdichtete sich, und innerhalb kürzester Zeit war an einen Flugbetrieb nicht mehr zu denken. Der Truppe blieb nichts anderes übrig, als das Frühstück vorzuverlegen und zu warten. Rund zwei Stunden später ging es schließlich weiter - noch immer deutlich früher als sonst, denn der Flugbetrieb auf der Hahnweide beginnt normalerweise erst gegen 10 Uhr.
Platz vier in der Bundesliga
Neben der Ausbildung der Flugschüler stand auch wieder die Bundesliga im Fokus, und hier zählten die Kirchheimer wieder zu den Besten in ganz Deutschland. Bei Bedingungen, die auf den ersten Blick hervorragend aussahen, sich dann aber mitunter als knifflig herausstellten, konnten Sören Nölke, Max Schäfer und Benjamin Neglais mit ihren drei Wertungsflügen die viertbeste Teamleistung erfliegen. Nölke absolvierte im Zeitfenster von zweieinhalb Stunden für die Bundesliga 292,36 Kilometer mit einem Schnitt von 116,94 km/h, Schäfer flog in derselben Zeit knapp über 300 Kilometer mit durchschnittlich 120 km/h. Da sein Ventus allerdings etwas leistungsfähiger ist als der Discus von Sören Nölke, bekam dieser eine höhere Punktzahl. Der Sprint von Benjamin Neglais über 291 Kilometer mit 116 km/h komplettierte die Wertung.
Mit dem vierten Platz in dieser Runde klettern die Kirchheimer auch in der Bundesliga wieder auf Rang vier. Lars Reinhold