Lokalsport
Mit Sex zum Sieg

Randnotiz Über das Ende eines Sport-Mythos. Von Peter Eidemüller

Bumsen macht die ­Beine schwach – was Burgess Meredith als Trainerlegende Mickey im noch legendäreren Box-Kultfilm Rocky an Sylvester Stallone weitergibt, hat sich seit Erscheinen des oscarprämierten Streifens 1976 in den Köpfen festgesetzt: Wer erfolgreich Sport treiben will, soll’s vorher nicht treiben, da sich das negativ auf die Leistungsfähigkeit auswirkt.

Abstinent und keusch lebende (Hobby-) Sportlerinnen und Sportler quer durch alle Disziplinen können allerdings aufatmen: Eine Studie der Universität Florenz kann keine Belege dafür finden, dass sexuelle Aktivität vor einem Spiel oder Wettkampf die Leistungsfähigkeit beeinflusst. Im Gegenteil: Vorspiel vor dem Spiel fördere laut besagter Studie das Einschlafen, was vor dem Hintergrund der sportwissenschaftlich erwiesenen Wichtigkeit des Schlafs für die Leis­tungsfähigkeit den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage ausmachen kann.

Grund genug für die Schlaf­experten eines auf allerlei Gesundheitsutensilien spezialisierten Unternehmens, eine Umfrage unter Profisportlern zu starten. Ergebnis: Mehr als die Hälfte der befragten Kicker von Hertha BSC und Eintracht Frankfurt gab an, Sex als Mittel zum Einschlafen vor einem wichtigen Spiel zu nutzen – pimpernd zum Pokal, rammelnd zum Rekord, knatternd zum Knock-out: Wenn Rocky das nur früher gewusst hätte, Apollo Creed wäre bestimmt schon im ersten Teil auf die Bretter gegangen.