Glasgow. Nach dem verkorksten Straßenrennen am Sonntag wollte er nur mit einem „guten Gefühl“ in der Mixed-Staffel den Heimweg von der Rad-WM in Schottland antreten – nun kann Jannik Steimle mit einer Bronzemedaille im Gepäck zurück nach Schorndorf reisen, wo der gebürtige Weilheimer mit seiner Verlobten lebt. „Ich hab mich megastark gefühlt und einen Sahnetag erwischt“, freute sich der 27-Jährige, der sich auf dem 40 Kilometer langen Rundkurs, den je drei Männer und drei Frauen hälftig absolvieren mussten, mit dem deutschen Team nach 55,05 Minuten nur der Schweiz (54,16) und Frankreich (54,23) geschlagen geben musste. „Letztes Jahr waren Vierter, jetzt Dritter, vielleicht klappts dann nächstes Jahr in Zürich mit Silber“, so Steimle.
In einem von Stürzen und technischen Pannen gekennzeichneten Rennen profitierten die Deutschen dabei auch vom Pech höher gewetteter Teams wie den Italienern, die ein Kettenriss die sicher geglaubte Medaille gekostet hatte.
Steimle war mit Max Walscheid und Miguel Heidemann auf die Strecke gegangen und hatte sofort auf die Tube gedrückt – und wie: Vor dem Wechsel auf die Frauen hatte der Zeitfahrspezialist von der Limburg („der Kurs kam mir sehr entgegen“) seine Teamkollegen weit hinter sich gelassen. Mit nur zwei Sekunden Rückstand auf die bis dahin führenden Franzosen hatte das Trio an Lisa Klein, Franziska Koch und Ricarda Bauernfeind übergeben, die mit zwölf Sekunden Vorsprung auf Großbritannien das Ziel erreichten.
Nach ein paar Tagen zu Hause fiebert Jannik Steimle bereits dem nächsten Renneinsatz entgegen: Ab Mittwoch kommender Woche steht der Weilheimer mit dem Team Soudal-Quick-Step bei der fünftägigen Dänemark-Rundfahrt am Start.