Nach dem Abpfiff gab es kein Halten mehr. Der TSV Oberboihingen wird nach dem 4:1-Heimsieg gegen den SV Nabern in der kommenden Spielzeit das erste Mal in der Bezirksliga auflaufen. Damit gingen die Oberboihinger auch einem möglichen Endspiel um den Meistertitel in Harthausen aus dem Weg. „Unser Ort ist heute im Ausnahmezustand. Die hundert Liter Freibier von der Gemeinde werden wohl nicht lange reichen“, jubelte TSVO-Pressesprecher Stefan Hein, der vor über 400 Zuschauern Kapitän Simon Herthneck und den 39-jährigen Ex-Oberligaspieler des VfL, Emrah Polat, hervorhob. „Das war heute der Lohn für eine anstrengende Saison“, meinte Hein.
Die Naberner waren dabei alles andere als nur Zaungast in einem guten Kreisliga-A-Spiel. Nach einer starken Anfangsviertelstunde hätten die Mannen vom Oberen Wasen sogar in Führung liegen müssen. Doch die Pfeife des Unparteiischen blieb nach einem klaren Foul im Strafraum an Tony Kuke stumm. Danach übernahmen die Hausherren das Kommando und sorgten bis zur Pause auch durch Naberner Mithilfe in Form eines Eigentores von Philipp Gall für klare Verhältnisse. „Nach dem 0:4 kurz nach Wiederanpfiff war es dann ein steiniger Weg gegen so eine starke Truppe, aber wir haben uns teuer verkauft“, stellte Naberns Trainer Marco Kunze fest. Immerhin gelang noch Ergebniskosmetik durch Tim Lämmles 26. Saisontor. Die Party in Oberboihingen konnte dieser Treffer freilich nicht mehr stoppen. Kunze hofft nun auf einen erfolgreichen Saisonabschluss zuhause gegen Raidwangen, auch wenn fast die gesamte Mannschaft tags zuvor auf der Hochzeit von Abteilungsleiter Dominic Adler sein wird.
Mit Anstand und einer Überraschung verabschiedet sich der TSV Weilheim II aus der Liga. In Linsenhofen führte eine gute Teamleistung zu einem 4:3-Erfolg. „Hut ab vor der Energieleistung meiner Jungs, wir haben es nicht schleifen lassen. Jetzt wollen wir mit einem Sieg zum Schluss gegen Altdorf die Saison noch als Vierzehnter beenden“, sagt TSVW-Trainer Robert Walter. Er hofft im Duo mit dem bisherigen U19-Coach Gianni Mantineo, dass die „Erste“ noch den Klassenerhalt in der Bezirksliga schafft, damit noch mehr A-Junioren in beide Mannschaften integriert werden können. Aus dem bisherigen Kader bleibt das Gros auch in der Kreisliga B zusammen.
Das hätte kaum einer gedacht: Nach dem letzten Dettinger Lauf mit 16 Punkten aus den letzten sechs Spielen, gab es ausgerechnet bei Schlusslicht TB Neckarhausen eine Nullnummer. „Das war ein typisches 0:0 der schlechteren Sorte. Wir hätten noch drei Stunden spielen können und das Tor nicht getroffen. Die Luft war heute raus“, redete SFD-Abteilungsboss Christian Renz nicht lange um den heißen Brei. „Das war die schlechteste Leistung seit langem, jetzt soll gegen Bempflingen wenigstens noch ein vernünftiger Saisonabschluss her.“ Renz hat aus privaten Gründen ein gesteigertes Interesse, dass sein Team noch den fünften Platz erreicht. Vor zehn Spieltagen wettete er mit Torwarttrainer Frank Herrmann um eine private Grillparty, dass die Sportfreunde noch Fünfter werden. Das Blatt hat sich durch den Ausrutscher beim TBN nun wieder zugunsten Herrmanns gedreht.
Auch weil Türkgücü Kirchheim aus Personalmangel nicht in Altdorf angetreten und der TSV somit kampflos an den Dettingern vorbeigezogen ist. „Uns standen nach der Gelb-Roten Karte für unseren Torwart Christiano Antonucci in der Vorwoche nur noch acht gesunde Spieler zur Verfügung, sodass wir leider nicht antreten konnten“, erklärte TG-Pressewart Habib Aydin den Verzicht. Den Kader für die neue Spielzeit in der Kreisliga B haben die Verantwortlichen jedoch bereits zusammen. 27 Spieler mit einem Durchschnittsalter von 23 Jahren sollen für frisches Blut bei Türkgücü sorgen. Der Kern mit den Stützen Tiago Santos-Araujo, Serkan Balci und Omar Sanjang bleibt bestehen, trotz Anfragen höherklassiger Clubs. Mit Yusupha Bojan kehrt von Bezirksliga-Absteiger SPV 05 Nürtingen ein Altbekannter an die Jesinger Allee zurück. Mit Melih Elicabuk kommt aus Urach ein weiterer Stürmer mit Bezirksligaerfahrung. Hinzu kommen noch einige U19-Spieler, die Neu-Trainer Hüsseyin Özcan unter anderem aus Wendlingen mitbringt. „Wir werden eine Top-Mannschaft nächste Saison haben und wieder in die A-Liga zurückkehren“, verspricht Aydin.