Erster Erfolg im neuen Dress: Luca Schwarzbauer vom MTB Teck hat beim Bundesligaauftakt in Obergessertshausen den zweiten Platz für das Team Canyon-CLLCTV belegt. „Es gibt noch ein paar Baustellen“, stellte der Reuderner Mountainbiker etwas ernüchtert fest, nachdem er hinter seinem Kumpel und ehemaligen Lexware-Teamkollegen Max Brandl ins Ziel gekommen war.
Dabei ist nach Schwarzbauers Einschätzung die physische Verfassung schon sehr gut, noch fehle ihm aber das richtige Gespür für sein neues Sportgerät, das er mit seinem Teamwechsel im Winter zum Bike-Versender Canyon bekommen hatte. „Ich habe viel Zeit in den technischen Passagen des Kurses verloren“, berichtete Schwarzbauer später. Bergauf sei er auf Augenhöhe mit Brandl unterwegs gewesen, bergab habe er dann versuchen müssen, immer vor Brandl zu bleiben und diesen in den engen, kurvigen Abfahrten auch ein wenig auszubremsen, um später nicht größere Lücken schließen zu müssen.
Die beiden Freunde und ehemaligen Teamkollegen hatten sich schon früh deutlich vom Rest des knapp hundertköpfigen Feldes absetzen können und fuhren zunächst gemeinsam auf dem in diesem Jahr staubtrocknen Wald- und Wiesenkurs von Obergessertshausen einen soliden Vorsprung heraus, bis es Brandl drei Runden vor Schluss doch einmal gelang, als Erster in die Abfahrt zu kommen. „Vor allem in den engen Kurven habe ich viel Zeit verloren“, nannte Schwarzbauer einen Grund für seinen Rück-stand auf Brandl von 1,06 Minuten.
Dabei war Brandl am Vorabend noch das Shortrace in der Krumbacher Innenstadt gefahren, hatte gewonnen und dabei sicherlich schon einige Körner verschossen. „Das Shortrace hätte überhaupt nicht in meinen Rhythmus gepasst“, erklärte Schwarzbauer: „Ich fahre meine Vorbelastung immer schon zwei Tage vorher. Durch den Stadtkurs war mir auch das Sturzrisiko zu hoch.“
Für seine fahrtechnischen Probleme sah Schwarzbauer die Ursache besonders in der Vorbereitung im Winter, den er hauptsächlich für ein Praktikum seines Studiums genutzt hatte: „Ich konnte oft nur im Dunkeln trainieren. Da habe ich dann doch das Straßen-rad bevorzugt.“ Allerdings sieht sich Schwarzbauer schon deutlich besser in Form für den Weltcup-Auftakt in drei Wochen im brasilianischen Petropolis, rund eineinhalb Autostunden entfernt im bergigen Hinterland der Millionenmetropole Rio de Janeiro, als noch beim ersten Rennen der Saison im spanischen Banyoles vor einigen Wochen, als er mit seinem 14. Platz wenig zufrieden war.
Nächster Halt: Schweiz
Jetzt steht aber am kommenden Wochenende noch ein sehr stark besetztes Rennen am Monte Tamaro in der Schweiz nördlich von Lugano bevor. Eine neu gegründete Rennserie namens „ÖKK Bike Revolution“ will mit ungewöhnlich hohen Preis-geldern – der Sieger erhält 5000 Euro, was im Mountainbike-Sport sehr viel Geld ist – die Weltspitze anlocken. Hier will Schwarzbauer zusammen mit seinem neuen Team letztmals Feintuning vor dem ersten Weltcup betreiben.