Turnen 3. Liga: Junges VfL-Team mit gelungenem Saisonstart in Mannheim
Neuanfang mit Platz vier

Auf neuem Terrain bewegte sich das Frauenteam des VfL Kirchheim beim Saisonstart am Wochenende in der 3. Turnliga. In Mannheim belegte der VfL Platz vier unter acht Drittligisten. Den Wettkampf gewann überlegen der TV Überlingen.

Mannheim. Einen überzeugenden Auftritt bot der TV Überlingen, der nach der verpassten Chance in der vergangenen Saison dieses Mal den Aufstieg verwirklichen will. Wesentlich knapper fielen die Punktunterschiede auf den Plätzen zwei bis sechs aus.

Den Auftakt machte das VfL-Team am Sprung mit Nele Bauerfeld, Lea Voith und Lory Fröchtling. Die gehockten Tsukahara-Sprünge brachten Wertungen zwischen 11,90 und 12,45 Punkten ein. Ihren gebückten Radwende-Flick-Flack-Sprung, (Yurtchenko) brachte Sita Fuchs im Gegensatz zum Einspringen nicht in den Stand und musste mit 11,25 Punkten Vorlieb nehmen. 12,30 Punkte gab es für Schluss-Springerin Hanna Grosch, sodass der VfL Kirchheim nach der ersten Rotation Platz zwei belegte.

Weniger Punkte waren am Stufenbarren zu erwarten. Dennoch gelang es der jungen Kirchheimer Mannschaft, an diesem Gerät die viertbeste Punktzahl einzustreichen. Die Vorlage hierfür gab Lory Fröchtling mit einem flüssigen Vortrag, in dem sie ihre Trainingsleistung übertraf. Tamea Friedl, mit elf Jahren die jüngste im VfL-Team, setzte nochmals 0,75 Punkte drauf, obwohl sie den Doppelsalto zum Ende ihrer Stufenbarrenübung nicht in den Stand brachte. Für die Barrenspezialistin Hanna Grosch zeigten die Kampfrichter 9,90 Punkte an. Zu dem tollen Barrendurchgang trug Sita Fuchs weitere 10,60 Punkte bei.

Ein Lächeln während der Schwebebalkenübung hatte Lea Voith dann für die Kampfrichter übrig. Denn der zwölfjährigen VfL-Turnerin gelang eine hervorragende Vorstellung, die mit 11,10 Punkten belohnt wurde. Bis auf eine Unsicherheit beim freien Rad bot auch Joanna Preuss (10,50) bei ihrem einzigen Auftritt in Mannheim eine überzeugende Vorstellung. Eineinhalb Punkte mehr gab es für die schwierige Übung von Sita Fuchs, die bei ihrer Akrobatikserie mit Flick-Flack und Spreizsalto das Gerät verlassen musste. Aus vielen hochwertigen gymnastischen Elementen gestaltete dann die Innsbrucker Studentin Hanna Grosch ihre Balkenübung (10,50). Ihr war der Trainingsrückstand nach zahlreichen Klausuren anzumerken. Dennoch war nur der TV Elz am Schwebebalken besser.

Nach der Europameisterschaft in Moskau lag nun die neueste Geräteentwicklung mit einem neuen Bodenunterbau in der Mannheimer GBG-Sporthalle. Die Herausforderung, mit dem neuen Boden und dem veränderten Absprung- und Landeverhalten klarzukommen, bestanden nicht viele Turnerinnen. Besonders die Kirchheimerinnen, die sonst als sehr bodenstark auftreten, hatten hier ihre Probleme. Die sehr hoch gesprungene Doppelschraube von Tamea Friedl (9,30) endete dann unerwartet im Sitz und Lisa Kiedaisch (9,85), die sonst in ihrer letzten Akrobatikbahn bei der Vorwärtsschraube meist zu wenig Rotation hat, überdrehte dieses Mal und musste sich mit den Händen abfangen.

Nicht anders erging es Lea Voith – auch sie hatte bei der eineinhalbfachen Schraube Standprobleme und übertraf nur knapp die Zehn-Punkte-Marke. Die erste fehlerfreie Bodenübung für das Kirchheimer Team gelang dann Hanna Grosch (11,35) und Sita Fuchs (11,90), die die Sprungeigenschaften der neuen Bodenfläche schon kannten. Das war zwar nur Platz sechs im Geräteergebnis. Dennoch behauptete der VfL Kirchheim (172,80 Punkte) in dem engen Teilnehmerfeld Platz vier mit einem Punkt Vorsprung auf den TSV Berkheim. Erst nach der Sommerpause treffen die acht Teams am 20. Oktober in Heidenheim wieder aufeinander.