Fußball-Landesliga: Der VfL Kirchheim startet mit einem tieferen Kader und frischem Mut in die Rückrunden-Vorbereitung
Neue Kräfte und ein neuer Geist

Fußball-Landesligist VfL Kirchheim rüstet sich für die Mission Klassenerhalt in der Rückrunde. Fünf Neuzugänge können die Verantwortlichen der Blauen im neuen Jahr präsentieren. Für Trainer Erol Sarikoc und den VfL beginnt am kommenden Dienstag die sechswöchige Vorbereitung auf das erste Punktspiel im neuen Jahr am 9. März beim TSV Bad Boll.

Kirchheim. Erfreuliche Nachrichten gab es über den Jahreswechsel auch vom Sportgericht. Die Rot-Sperre für Goalgetter Fatih Özkahraman für acht Spiele wurde auf ein Kirchheimer Gnadengesuch hin in eine Wochensperre umgewandelt, sodass Özkahraman pünktlich zum Trainingsauftakt wieder spielberechtigt ist. Ebenso wie Mittelfeldmann Daniel Cisternino, der seine mehrwöchige Sperrstrafe bereits im Dezember abgesessen hat. Mit Dario Manco kehrt auch der letzte angeschlagene Spieler nach überstandener Schulterverletzung in den Kader zurück. Der gelernte Verteidiger konnte nach einer Operation in der Vorrunde keine einzige Partie bestreiten.

Drei weitere personelle Alternativen also für Sarikoc, dessen Team den Schwung aus dem alten Jahr mit drei Spielen in Serie ohne Niederlage (die letzte war das 1:3 im Derby gegen Weilheim) mitnehmen möchte. „Unser größtes Augenmerk gilt einem homogenen Team. Deswegen haben wir bei den Neuzugängen darauf geachtet, dass sie sportlich und menschlich zu uns passen“, sagt der Sportliche Leiter Norbert Krumm. Damit habe man die Grundlagen und Strukturen geschaffen, um das Ziel Klassenerhalt zu erreichen. „Dem haben sich alle bedingungslos unterzuordnen.“

Dabei mithelfen sollen überwiegend junge Spieler mit Perspektive, die allesamt ablösefrei verpflichtet werden konnten. Lukas Fähndrich (19) wurde von Landesliga-Kontrahent SC Geislingen bis Saisonende ausgeliehen. Er soll beim VfL Spielpraxis im offensiven Mittelfeld sammeln. Besondere Hoffnungen setzt Krumm in Adonis Bublica. Der 20-jährige Slowene hatte bereits Einsätze für die U 18- und U 21-Nationalmannschaft seines Landes. Über NK Krsko (2. Slowenische Liga) kam Bublica, der in einer deutschen Schule die mittlere Reife absolvierte, letztes Jahr nach Deutschland zum FC Ellwangen. Auf Empfehlung von Scout Uwe Schietinger, der VfL-Trainer Sarikoc gut kennt, kam Bublica nun zum VfL und soll in der Offensive für Furore sorgen.

Den Sturm beleben soll auch Furkan Uysal (22). Der angehende Polizeiobermeister, der beim SSV Reutlingen in der Jugend spielte, absolvierte seine Ausbildung bis im letzten Jahr in Schweinfurt, wo er auch für den Regionalligisten FC Schweinfurt aktiv war. Danach kehrte er zu seinem Heimatverein TSV Scharnhausen zurück, um sich auf seine Abschlussprüfungen zu konzentrieren. Nun sucht er bei den Blauen eine neue Herausforderung.

VfL-Vergangenheit kann Aydin Kisakol vorweisen. Der 28-jährige Plochinger trug bereits von der C- bis zur A-Jugend den Kirchheimer Dress und wechselt nun mit Verbandsliga-Erfahrung (unter anderem beim FC Frickenhausen) vom Bezirksligisten SC Altbach zurück unter die Teck. Aus dem Kirchheimer Sponsorenkreis gelang es, eine Arbeitsstelle als Metallbauschlosser zu besorgen, sodass der gelernte zentrale Mittelfeldspieler nicht lange überlegen musste. Mit Maximilian Beller (20) konnte zudem ein weiteres Talent aus der Region als Alternative für die Verteidigung von Nachbar AC Catania Kirchheim verpflichtet werden.

Hüseyin Cetin verließ dagegen den VfL im Tausch für Kisakol gen Altbach. Tino Jungblut, der sich bereits im Oktober von der Mannschaft verabschiedet hatte, wurde an den TSV Jesingen abgegeben. Sinan Kararmaz fand in der Bayernliga beim FC Sonthofen eine neue sportliche Herausforderung. Die bereits im Verlauf der Vorrunde demissionierten Aydin Caglar und Manuel Doll haben wohl noch keinen neuen Verein gefunden. Für den ehemaligen Kapitän Doll rückt U 23-Torwart Onur Cekic als Nummer zwei hinter Stammkeeper Marco Joos in den Landesliga-Kader, der nun 22 Spieler umfasst. „Nun sind wir breiter aufgestellt. Wenn alle fit bleiben, haben wir eine solide Basis für den Klassenerhalt“, ist Krumm mit den Transferaktivitäten zufrieden.

Auch mit der U 19 und der U 23 soll noch enger zusammengearbeitet werden. Bereits zum Trainingsauftakt sollen auch die älteren Jahrgänge der A-Junioren mit integriert werden. Der neue U 19-Trainer Reiner Strohm wird deshalb bei den Einheiten dabei sein. „Wir werden künftig alle noch mehr an einem Strang ziehen, um im aktiven Bereich mit beiden Mannschaften die Klasse zu halten und unserer guten Jugendarbeit eine Zukunft zu geben“, sagt Krumm. Bleibt zu hoffen, dass mit dem neuen VfL-Geist Ruhe einkehrt und die Mannschaft den Aufwärtstrend im neuen Jahr fortsetzt, damit auch in der nächsten Saison in der Landesliga gespielt werden kann.wr