Infrastruktur
Neue Sporthalle am Schlossgymnasium: Diskussion spitzt sich zu

In der Haushaltsdebatte des Gemeinderats am Mittwoch wird es unter anderem auch um die Planungsmittel gehen, mit dem das Projekt am Schlossgymnasium weiter untersucht werden könnte.

Nicht nur der organisierte Basketball in Kirchheim wartet auf einen Hoffnungsschimmer beim Hallenthema – die Bedarfe für Schul- und Vereinssport sind riesig. Symbolbild: Getty Images

Geht es weiter mit dem Sporthallenprojekt am Schlossgymnasium und wenn ja, wie? Nach widersprüchlichen Aussagen in Bezug auf die viel zitierten Planungsmittel gibt es Diskussionsbedarf, der auch die Haushaltsdebatte im Gemeinderat am heutigen Mittwoch beschäftigen dürfte.

Rückblende: Im Rahmen des ersten Saisonspiels der Kirchheimer Zweitligabasketballer vor drei Wochen in Göppingen hatten Oberbürgermeister Pascal Bader und Bürgermeister Achim Rapp mit Knights-Geschäftsführer Chris Schmidt vereinbart, dass es in Bezug auf das für den Zweitligastandort überlebenswichtige Sporthallenprojekt weitere Gespräche geben soll. Dabei hat Schmidt nach eigenen Angaben mehrfach darauf hingewiesen, dass es nicht um klassische Planungskosten gehe, bei denen am Ende die Stadt die volle Finanzierung tragen soll, sondern um solche, bei denen alternative Finanzierungsmodelle untersucht und geprüft werden sollen. Diese Kosten sollen zwischen 30.000 und 40.000 Euro liegen.

Gleichzeitig hatte Schmidt das Stadtoberhaupt gebeten, sich für das Projekt zu engagieren und öffentlich zu signalisieren, dass weitere Gespräche zum Hallenthema folgen würden – mit dem Hinweis darauf, dass die Stadt eine Halle finanziell nicht alleine stemmen kann und man alternative Modelle prüft, um alle Chancen und Möglichkeiten auszuloten. Noch in der Halle hatte Pascal Bader dies nicht nur gegenüber Gemeinderäten und Privatpersonen, sondern auch dem Teckbote verlauten lassen und offengelassen, ob nicht doch Planungskosten für das Projekt in der präsentierten Finanzplanung integriert werden könnten.

Als der Oberbürgermeister im Rahmen der Mitgliederversammlung des Stadtverbands für Leibesübungen (SfL) vorvergangenen Donnerstag jeglichen Planungskosten für etwaige Neubauten eine Absage erteilte, ohne auf die weitere Vorgehensweise und Absprache hinzuweisen, war nicht nur Chris Schmidt erstaunt. „Wenn ich kein Geld für den Bau habe, kann ich mir auch die Planungskosten sparen“, hatte Bader gesagt. „Die SfL-Versammlung wäre der richtige Rahmen gewesen, um einerseits auf die finanzielle Situation hinzuweisen, aber auch darauf, dass Gespräche geführt werden und man weitere Optionen prüft. Dieser Zusatz kam nicht“, wundert sich Chris Schmidt, der sich ein klares Signal des OB gewünscht hätte. „Das wäre wichtig und inhaltlich auch richtig gewesen.“

Auf Nachfrage des Teckboten verweist Pascal Bader nochmals auf die finanzielle Notlage der Kommune, die keinerlei Spielraum für jedwedes Großprojekt zulasse. „Wenn es externe Akteure für das Projekt gibt, ist die Stadt aber bereit, Gespräche zu unterstützen“, macht er immerhin ein Angebot für ideelle Hilfe.

Ob es nur dabei bleibt? In der Generaldebatte im Gemeinderat am Mittwoch wollen die Freien Wähler offenbar einen Antrag stellen, die Planungsmittel doch im Haushalt aufzunehmen. Dieser soll nach den obligatorischen Beratungen im November frühestens Anfang Dezember beschlossen und verabschiedet werden.

Hintergrund: Das Sporthallenprojekt am Schlossgymnasium

In Kirchheim wird seit Jahren über den Bau einer neuen Sporthalle diskutiert. Sie soll in erster Linie den akuten Kapazitätsmangel für Schul- und Vereinssport beheben und könnte den Knights bei entsprechender Ausstattung eine zukunftsfähige Spielstätte sichern. Die Sporthalle Stadtmitte entspricht ab 2028 nicht mehr den Anforderungen der 2. Liga.
Zwei Varianten stehen zur Diskussion: eine klassische Dreifeldhalle für rund 400 Zuschauer, die rund 16 Millionen Euro kostet und die sogennante „Mittlere Variante“ mit 2.700 Zuschauerplätzen für 19 Millionen Euro. Diese Version würde die Lizenzauflagen der
2. Basketball-Bundesliga ProA erfüllen und könnte durch eine Betreibergesellschaft auch für Konzerte, Messen und Firmenveranstaltungen genutzt werden.
Der Parkplatz am Schlossgymnasium ist vom Gemeinderat bereits als Standort beschlossen. Größte Herausforderung dabei in beiden Fällen: die Finanzierung. Wegen klammer Kassen und begrenzter Fördermittel ist die Stadt auf alternative Modelle angewiesen – etwa private Beteiligungen.
Mehr als 50 Unternehmen aus der Region haben sich in Form einer Unterschriftliste an die Stadt bereits öffentlich für den Bau ausgesprochen und sehen darin einen wichtigen Standortfaktor für Sport, Bildung und Wirtschaft. pet