Segelflug-WM: Karow verbessert seine Medaillenchance
Neues aus Texas

Neues aus dem Wilden Westen: Zweifach-Weltmeister Holger Karow von der Fliegergruppe Wolf Hirth Kirchheim schlägt bei der Segelflug-WM im texanischen Uvalde zurück. Am dritten Wettbewerbstag belegte er Platz neun – seine bisher beste Leistung.

Uvalde/Texas. Tendenz weiter ansteigend heißt es nach dem dritten Wertungsflug für Holger Karow bei der Segelflug-Weltmeisterschaft in Texas. Bei durchschnittlich 145,2 km/h absolvierte der Quintus M-Pilot der Kirchheimer Fliegergruppe Wolf Hirth eine 714,8 km-Flugstrecke um sechs Wenden: Tagesplatz neun. Nach seinem Punkteabsturz am ersten Flugtag verbesserte sich Karow damit auf Gesamtrang 13 der Offenen Klasse. Dem zweifachen Weltmeister, der im bayrischen Ergolding lebt, fehlen neun Wertungsflüge vor Wettbewerbsende 354 Punkte auf den führenden Franzosen Laurent Aboulin. Bei andauernden äußeren Traumbedingungen liegt eine Aufholjagd für Karow im Bereich des Möglichen. Allerdings wird bei den harten Geschwindigkeitsrennen über Texas jeder kleinste Piloten-Fehler meist sofort bestraft.

Bei Aufwinden von nicht selten fünf Metern pro Sekunde kann ein genutzter Thermikschlauch reichen, um der Konkurrenz auf Nimmerwiedersehen davonzufliegen. In den nächsten Tagen werden wohl noch einige Flugaufgaben mit variablen Wendekreisen ausgeschrieben werden, was taktische Überlegungen der Piloten erfordert. Ihr Aha-Erlebnis hatten die Amerikaner. Mit dem Einzelstück Concordia erflog Dick Butler den ersten Tagessieg mit 154,2 km/h. Sein Fluggerät war erst Anfang des Sommers fertig geworden und ist derzeit wohl eines der leistungsfähigsten Segelflugzeuge überhaupt. Ob sie sich aber gegen den neuen Quintus oder die Antares 23 durchsetzen wird, ist offen.

Quasi mit einem Überraschungspaket in Form von JS 1 B- und JS-1C-Maschinen trudelten die Südafrikaner in Uvalde ein. Die gestreckten 21-Meter-Konstruktionen scheinen dem guten Flugwetter in Texas gut angepasst zu sein. Bei der WM fliegen viele professionelle Flugkapitäne mit, und Karow ist so einer. Im Gegensatz zum Gros der Konkurrenten ist der Wolf-Hirth-Mann aber lieber als Einzelpilot unterwegs, als im Tross: Er trifft seine Entscheidungen allein. „Mit jedem Tag werden die Konzentration und Kondition der Piloten entscheidender“, prognostiziert er.

Ebenso wie Karow befindet sich auch der dreifache Weltmeister Michael Sommer, der mit der EB 29 auf Tagesrang drei (149,0 km/h) landete, im Aufwind. Teampartner Tassilo Bode erflog 148,5km/h und wurde Fünfter.