Stellenbosch. Die beiden Cape-Epic-Neulinge ließen sich vom Pech am letzten Tag die Gesamtbilanz nicht verhageln. Niemand, weder sie selbst noch ihr Team-Manager Daniel Hespeler hätte erwartet, dass bei der Premiere ein fünfter Gesamtrang herausspringen würde.
Das deutsch-italienische Cannondale-Duo ging nie über das persönliche Limit. Auch am Samstag, als es Manuel Fumic erstmals nicht so gut ging, da kontrollierten sie ihr Tempo so, dass sich der Kirchheimer bei der Königsetappe von Wellington nach Stellenbosch über 99 Kilometer nicht kaputt fuhr.
„Es wäre auch zu schön gewesen, wenn ich meine erste Cape Epic ganz ohne Krise überstanden hätte. Ich habe mich immerhin noch halbwegs durchmogeln können. Aber ich konnte das gut kompensieren“, erklärte Fumic. Die schwere sechste Etappe hatten sie als Tages-Achte 11,53 Minuten hinter Christoph Sauser und Jaroslav Kulhavy (4.30,17 Stunden) beendet.
Dass Fumic die Belastung gut verdaut hatte, zeigte er am nächsten Tag. Es hatte sich auf den letzten 54 Kilometern von Stellenbosch ins Lourensford Wine Estate schnell eine sechs Team starke Spitzengruppe zusammen gefunden. Als Afrika-Meister Philipp Buys und sein Partner Matthys Beukes am längsten Anstieg angriffen, da ließen Fumic und Fontana locker, fuhren mit den Trägern des Gelben Trikots, Kulhavy und Sauser, bis nach oben, ließen die beiden jedoch im folgenden Downhill hinter sich.
Die Lücke zu den führenden Buys/Beukes und Rudi van Houts/José Hermida schrumpfte auf eine Minute und wurde immer kleiner. „Das zackige Profil und die vielen Kurven kamen uns sehr entgegen. Wir haben die vor uns schon gesehen, aber dann hat Marco einen Plattfuß bekommen“, schilderte Fumic diese Phase.
Das Duo fiel auf Rang neun zurück und musste sich danach beeilen, den fünften Gesamtrang zu verteidigen. Sie fuhren noch bis auf Platz fünf nach vorne und erreichten mit 5,27 Minuten auf van Houts/Hermida (2.22,:20 Stunden) das Ziel im Lourensford Wine Estate.
„Schade, das hätte zum Podium gereicht heute. Wir haben uns gut gefühlt. Aber trotzdem, ich bin sehr happy, wie es gelaufen ist. Platz fünf in der Gesamtwertung und zwei Podestplätze bei den Etappen, das haben wir nie erwartet“, bilanzierte der Mann aus Kirchheim.
Nach dem Rückflug ins kalte Deutschland sind jetzt erst mal ein paar Ruhetage angesagt, das erste Bundesliga-Rennen in Bad Säckingen am Ostermontag lässt Fumic aus. „Jetzt hoffe ich, dass mir die Cape Epic einen Formschub bringt“, so der bald 31-Jährige.
Der Gesamtsieg der zehnten Cape Epic ging an Ex-Weltmeister Christoph Sauser und Olympiasieger Jaroslav Kulhavy, die in 29.40,44 Stunden 7,10 Minuten schneller waren als Karl Platt/Urs Huber (Osthofen/Schweiz) und 26,51 Minuten schneller als Tim Böhme/Thomas Dietsch (Frankfurt/Frankreich). Fumic/Fontana hatten am Ende 1.06,24 Stunden Rückstand.