Lokalsport
Nichts für schwache Nerven

Basketball Nachdem sie am Freitag in Tübingen eine Aufholjagd fast noch mit einem Erfolg krönen, verspielen die Knights gestern gegen Karlsruhe beinahe den Sieg.

Die Spieltage 18 und 19 der 2. Basketball-Bundesliga waren für Anhänger der Kirchheim Knights nichts für schwache Nerven. Nachdem sie am Freitag trotz spektakulärer Aufholjagd mit 93:102 in Tübingen verloren hatten, zitterten sie sich zwei Tage später zu einem 76:74-Heimerfolg über die Karlsruhe Lions.

Es war also einiges geboten für Kirchheims Basketballfans. Zwei Spiele innerhalb von 72 Stunden und beides Partien, die erst in der Schlussphase ihren Sieger fanden. Den Auftakt machte das Derby in Tübingen. Unter der Woche hatte Kirchheims Jon Williams mit Rückenbeschwerden pausieren müssen. Er versuchte für das Derby am Neckar fit zu werden, doch kurz vor Spielbeginn musste der Routinier die Segel streichen und auf einen Einsatz verzichten.

Nach wenigen Minuten im Spiel gesellte sich auch Karlo Miksic zu den Ausfällen. Der Kroate hatte innerhalb kürzester Zeit ein unsportliches Foul, sowie ein technisches Foul erhalten – die automatische Disqualifikation war die Folge. Ohne die beiden Leitwölfe wollte wenig bei den Teckstädtern zusammenlaufen, während die Tigers dem Spiel ihren Stempel aufdrückten und schnell zweistellig in Führung gingen. Knights-Coach Igor Perovic brachte die beiden Youngster Andi Nicklaus und Kilian Fischer, die ihrer Mannschaft neue Energie gaben. Angestachelt vom hochmotivierten Auftreten des Duos, ging nun auch ein Ruck durch die restliche Mannschaft, die Punkt für Punkt aufholte. Allen voran Rohndell Goodwin, der ein Dreierfeuerwerk abbrannte und insgesamt sieben von neun Distanzwürfen versenkte. Am Ende hatte der US-Amerikaner 36 Punkte auf seinem persönlichen Konto.

Dass die Kirchheimer dennoch den Kürzeren zogen, lag vor allem an Tübingens Mateo Seric, der mit 32 Punkten eine persönliche Karrierebestleistung ablieferte und am Schluss für die entscheidenden Punkte sorgen konnte. „Tübingen war sehr schwierig für uns. Der Ausfall von Jon hat uns insbesondere in dem Spiel sehr geschmerzt. Die Aufholjagd hat viel Energie gekostet und uns beinahe den Sieg gegen Karlsruhe gekostet,“ sagte Perovic.

Miksic entscheidet
Mit ordentlich Wut im Bauch aufgrund der vergebenen Chance von Freitag, starteten die Korbjäger ambitioniert in das gestrige Heimspiel gegen Karlsruhe. Angefeuert vom heimischen Publikum spielten die Ritter konsequent ihre Systeme durch und dominierten das Geschehen. Zur Halbzeit lagen die Hausherren mit 45:28 in Front.

Im dritten Viertel entwickelte sich ein spannender und emotionaler Schlagabtausch. Karlsruhe wollte unbedingt nochmals zurück ins Spiel, die Ritter hielten (noch) gut dagegen. Doch mit zunehmendem Spielverlauf verzettelten sich die Schwaben in Einzelaktionen. Karlsruhe nutzte dies und kam angeführt vom hervorragend aufgelegten Stanley Whittaker Punkt für Punkt zurück.

Knapp eine Minute vor Spielende war es dann Ferdinand Zylka, der die erste Karlsruher Führung des Spiels erzielte. Es war Karlo Miksic überlassen, per Dreier die richtige Antwort parat zu haben – der entscheidende Wurf des Spiels. Beide Verteidigungsreihen sorgten in der Folge für Stopps und der letzte Verzweiflungswurf von Zylka verfehlte deutlich sein Ziel.

„Wir hatten eine hervorragende erste Halbzeit, aber im zweiten Abschnitt hat uns die Kraft verlassen. Das Spiel am Freitag hat enorm viel Energie gekostet. Umso mehr freuen wir uns über den wichtigen Erfolg“, so Perovic. Durch den Erfolg klettern die Ritter in der Tabelle auf Platz sieben. Am kommenden Wochenende geht es nach Bremerhaven. Die Eisbären konnten sich am Doppelspieltag jeweils deutlich gegen die beiden Erstplatzierten aus Rostock und Jena durchsetzen. cs