Kirchheim. Spektakulär hatte es bereits am Dienstagabend begonnen, als unter anderem der TSV Ötlingen II den TSV Schlierbach II in der Kreisliga B, Staffel 5 empfing. „Niklas“ sorgte im wahrsten Sinne des Wortes für Wirbel und demolierte einen Teil eines Flutlichtmastes im Rübholz. Gespielt werden konnte am Ende allerdings trotzdem und die Gastgeber siegten 2:1.
Weniger Glück hatten in der Staffel 3 die Kicker des TSV Notzingen, die am Dienstag beim VfB Reichenbach II hätten antreten sollen. Wieder war es „Niklas“, der erbarmungslos zuschlug und Schiedsrichter Ernst Petschulat aus Esslingen veranlasste, das Spiel kurzfristig abzusetzen. Recihenbachs Trainer Ersan Cengiz: „Der Unparteiische hat den Ball dreimal nach oben in die Luft geworfen. Dreimal kam er versetzt um fünf Meter wieder herunter. Dann entschied er, dass dies kein reguläres Spiel zulasse.“
Sicherheitsgründe waren am Donnerstag dann der Anlass für die Spielabsetzung der A3-Partie zwischen der KSG Eislingen gegen den SC Geislingen II. Der Fangzaun am Eislinger Fußballplatz – am Vortag von „Niklas“ entsprechend malträtiert – drohte zusammenzubrechen. „Oskar“ machte dann dort weiter, wo das Orkantief aufgehört hatte: mit ergiebigen Regenfällen, die die Absetzung der Kreisliga-A2-Partien TV Unterlenningen gegen die SGEH sowie TSV Grafenberg gegen den TSV Weilheim II zur Folge hatten. In der A3 fiel die Partie TSV Gruibingen gegen die zweite Mannschaft des Göppinger SV ebenfalls dem Dauerregen zum Opfer wie in der Kreisliga B6 die Partie des TSV Oberlenningen gegen den TV Neidlingen.
Ganz andere Gründe hatte ein Spielabbruch in der Kreisliga A3 zwischen dem TSV Wäschenbeuren und dem TürkSV Ebersbach. Nach einem Foulspiel an einem Wäschenbeurener Spieler kam es zur Rudelbildung mit dem leider fast schon üblichen Geschubse. Schiedsrichter Kurt Beck zog die Konsequenz aus seiner Sicht und brach die Partie kurzfristig ab. Joachim Hopfensitz vom TSV Wäschenbeuren: „Es war vielleicht eine etwas überzogene Reaktion des Unparteiischen, denn es kam zu keinen weiteren körperlichen Auseinandersetzungen.“
Deutlich positiver war da die Stimmung beim TSV Jesingen. Nach dem zweiten Sieg in Folge (5:1 gegen den FV09 Nürtingen II) haben sich die Gerstenklopfer auf dem zweiten Tabellenplatz festgespielt. Gefeiert wurde am Donnerstagabend direkt auf dem Fußballplatz nicht nur der Sieg sondern auch der 48. Geburtstag von Holger Dworak, im TSV-Hauptverein verantwortlicher Vorstand beim Fußball. Wie gut die Laune in den Lehenäckern derzeit ist, zeigt auch die Tatsache, dass der mangels Personal am Donnerstag bei Spielbeginn kalte und verwaiste Grill spontan von den Jesinger AH-Urgesteinen Josef „Seppi“ Reichart und Frank Nething besetzt wurde, die zur Freude der Zuschauer leckere Rote Würste brutzelten.
Nicht im Einsatz war derweil Bezirksliga-Tabellenschlusslicht VfL Kirchheim. „Aufgrund vieler kranker und verletzter Spieler haben wir uns zusammen mit Spielertrainer Markus Schweizer entschlossen, weder zu trainieren noch ein Testspiel anzusetzen und der Mannschaft statt dessen über Ostern komplett freizugeben,“ klärte VfL-Fußballabteilungsleiter Oliver Klingler auf.
Hinter den Kulissen laufen an der Jesinger Allee in der Zwischenzeit bereits die Vorbereitungen auf die neue Saison – egal in welcher Liga. Klingler: „Wir planen auf jeden Fall mit einem bezirksligatauglichen Kader, denn im Fall eines Abstiegs müssen wir den sofortigen Wiederaufstieg ins Auge fassen.“ Der überwiegende Teil der Leistungsträger, so Klingler, mache, wie auch Coach Schweizer, auch in der Kreisliga-A weiter. Lediglich einige Ergänzungsspieler sollen im Sommer den bis zu sechs A-Junioren weichen, die dann altersbedingt der Jugend entwachsen sein werden.
Doch zunächst, gibt der ehemalige Kirchheimer Oberligaspieler zu bedenken, gelte es die Klasse zu halten: „Rechnerisch ist der Relegationsplatz noch drin. Wir haben immerhin noch acht Spiele zu absolvieren.“ Der VfL im gechillten Modus – fast ein wenig wie die Ruhe nach dem Sturm vergangener Tage.
