Die Teckteams aus der Kreisliga B atmen auf. Nach einjähriger Aussetzung ist die B 6 zurückgekehrt, somit ist jeden Sonntag wieder Derbyzeit. Nach zwei Spieltagen grüßt der TSV Schlierbach von ganz oben in der Tabelle. Dem 8:1 bei Notzingens zweiter Garde zum Auftakt folgte vor Wochenfrist ein imposantes 6:4 gegen den VfL Kirchheim II, offiziell jetzt als Kirchheimer U 23 aufgeführt.
Vorletzte Saison aufgrund der Auswärtsschwäche noch relativ deutlich am Aufstieg gescheitert, steigerte sich der TSVS in der abgelaufenen Spielzeit erheblich, belegte in der so stark besetzten B 5 am Ende Platz vier und konnte dabei sogar noch die stärker eingeschätzte SG Owen/Unterlenningen überflügeln. Ein Mitverdienst Benedetto Savocas, der als TSVS-Coach mit seinen Jungs nun ganz oben steht.
Zweifellos nur eine Momentaufnahme, denn jetzt wartet mit der TG Kirchheim eine schwierige Hürde an der Jesinger Allee. „Das wird ein ganz schweres Spiel, die TG verfügt über sehr gute Einzelspieler und hat bisher gute Ergebnisse erzielt. Was uns nicht von dem Vorhaben abbringen kann, drei Punkte mitzunehmen“, gibt ein entschlossener Savoca zu Protokoll. Allerdings muss er mit Carmelo Scaffidi und Nicolo Incorvaia auf geballte Erfahrung verzichten. Scaffidi hat es mit einem Muskelfaserriss in der Wade erwischt, Incorvaia fällt längerfristig aus. „Dafür kommen viele Urlauber zurück. Wir werden eine schlagkräftige Truppe beieinander haben“, verspricht Savoca.
Die TG startete nach der letzten Seuchensaison in der B 2 mit dem 3:2 gegen Mitfavorit Nabern furios. Leider wurde das Spiel wegen eines Schiedsrichterfehlers zwecks Rückwechslungen nach dem Einspruch Naberns annulliert und muss wiederholt werden. Doch auch das anschließende 1:1 im Ötlinger Rübholz war ein mehr als beachtliches Resultat. Jetzt wartet mit dem TSVS die nächste Herausforderung. „Wir haben zu Beginn fünf Großkaliber vor der Brust, aber das ist andererseits gar nicht so schlecht, dann wissen wir gleich, wo wir stehen. Ich will mit der Mannschaft vorankommen und bin gegen Schlierbach guter Dinge. Meister werden wir wohl nicht, aber die Favoriten ärgern und oben mitmischen, das wollen wir schon“, nimmt TGK-Coach Israfil Kilic kein Blatt vor den Mund.
Oben mitmischen, ja sogar aufsteigen, diesen Anspruch hat der TSV Ötlingen allemal. Dem starken 4:1 auf dem neuen Wembley-Kunstrasen des VfL Kirchheim ließ der TSVÖ ebendieses 1:1 gegen die TG folgen. „Wir hatten die Chancen auf das 2:1, haben sie nicht gemacht, und wenn du aufsteigen willst, musst du solche Spiele gewinnen, doch die TG war auch stark“, blickt TSVÖ-Coach Pasquale Spagnuolo etwas hadernd zurück.
Nun geht die Fahrt für die „Rübholzkicker“ nach Dettingen, wo das Derby an der B 465 über die Bühne geht. Die SFD-Zweite hat einen regelrechten Traumstart mit sechs Punkten hingelegt, stellt demzufolge eine mehr als ernst zu nehmende Aufgabe dar. „Ein sehr unangenehmer Gegner, doch wir wollen um die Meisterschaft spielen, da musst du jedes Spiel gewinnen“, fordert Spagnuolo immer das Maximum von seinen Jungs. Das Handicap, ohne Kapitän Malte Hess und Shpat Krasnic antreten zu müssen, die sich beide gegen die TG verletzt haben, lässt Spagnuolo gleichfalls nicht gelten. „Unser Kader ist groß genug, jede Position ist doppelt besetzt“, stellt er klar.
Nach dem schwer erkämpften 2:1 zum Auftakt gegen Neidlingen II lagen die SFD II in Nabern schon 1:4 hinten, um den Bock noch umzustoßen und 5:4 zu siegen. „Eine Aufholjagd, die von Erfolg gekrönt worden ist, weil wir alles rausgehauen haben. Jetzt auf der Erfolgswelle weiterreiten und Ötlingen auch noch eins auswischen, wäre natürlich ein Traum. Doch das ist einer der stärksten Gegner, ich erwarte da keinen Sieg. Wenn wir alles reinwerfen und dann knapp verlieren, geht das auch“, setzt Dettingens Coach Manuel Staiger die Seinen keinesfalls unter Druck.
Bliebe das Kirchheimer Stadtderby auf dem neuen Kunstrasen neben dem VfL-Stadion, wo die bisher punktlose U 23 des VfL auf den ausgebufften FC Kirchheim trifft, Jugend gegen Cleverness also. Der FCK hat bisher die volle Ernte von sechs Punkten eingefahren. Dennoch ist Gründervater Deni Kalfic nicht zufrieden. „Wir müssten deutlich Spitzenreiter sein, aber wir haben in den beiden Spielen dermaßen viele Hochkaräter verballert, das muss sich ändern, denn Derbys haben ihre eigenen Gesetze und dieses Derby noch im Speziellen“, zeigt Kalfic viel Respekt vor dem Gegner.