Kirchheim. Zwei Spiele, zwei Niederlagen, 0:6 Tore, letzter Tabellenplatz – der Start in die Rückrunde ist den Verbandsligakickern des VfL gründlich misslungen. Bei bereits sieben Punkten Rückstand aufs rettende Ufer klammern sich die Kirchheimer an jeden noch so kleinen Hoffnungsschimmer. Wie den, dass die Mannschaft nach dem 0:5-Debakel vor zwei Wochen gegen Schwäbisch Hall laut Trainer Ralf Rueff beim 0:1 vergangenen Samstag gegen Albstadt eine Reaktion gezeigt habe. „Das Spiel gegen Hall war ein Schlag ins Gesicht“, gibt Rueff zu, „aber das haben wir mittlerweile komplett aufgearbeitet. In Albstadt hat die Mannschaft Charakter gezeigt. Schade, dass wir dafür nicht wenigstens mit dem Ausgleich belohnt wurden.“
Gleichzeitig machen die Verantwortlichen keinen Hehl daraus, dass für die kommende Saison zweigleisig geplant wird. „Alle Gespräche, die wir führen, schließen sowohl die Verbandsliga als auch die Landesliga ein“, betont Manager Markus Brühl. Dass die Schlagkraft der Mannschaft in beiden Fällen erheblich vom finanziellen Rahmen abhängen wird, erschwert die Planungen für die klammen Kirchheimer zusätzlich. Dem VfL bleibt auch in Zukunft nichts anderes übrig, als auf die eigene Jugend und auswärtige Schnäppchen zu setzen. Ob Ralf Rueff im Falle des Abstiegs an der Jesinger Allee bleiben würde, lässt der Trainer unbeantwortet. „Damit habe ich mich noch nicht beschäftigt. Mich interessieren jetzt erstmal die kommenden Spiele.“
Das nächste absolviert der VfL am morgigen Freitag ab 19 Uhr gegen den SV Bonlanden – neben dem Göppinger SV das einzige Team, das der VfL in dieser Saison bezwingen konnte. Als weiteren Mutmacher führt Markus Brühl die Statistik an: „In den Spielen, die außer der Reihe stattfanden, haben wir immer ganz gut ausgesehen“, weiß der sportliche Leiter. Tatsächlich hat der VfL in den sechs bisherigen Partien, die entweder freitags oder sonntags angepfiffen wurden, acht Punkte geholt – für ein Team, das insgesamt erst elf Zähler auf dem Konto hat, eine bemerkenswerte Bilanz, die Mut macht.
An der Favoritenrolle des SV Bonlanden ändern diese Zahlenspielchen freilich nichts. Das Team von Trainer Norbert Stippel besteht nach wie vor aus genug oberligaerfahrenen Spielern, die weitaus mehr können, als der aktuelle achte Tabellenplatz weismachen will. „Gegen solch starke Gegner geht es für uns um Bonuspunkte“, versucht Markus Brühl den Druck von der Mannschaft zu nehmen, zumal sich die Startelf morgen Abend quasi von alleine aufstellt. Außenverteidiger Markus Großhans fällt nach einem Pressschlag im Spiel gegen Albstadt mindestens drei Wochen aus, ein Einsatz von Mittelfeldrenner Marcel Helber steht nach einer noch nicht näher diagnostizierten Muskelverletzung auf der Kippe – für die ohnehin verletzungsgeplagten Kirchheimer ein weiterer Schlag ins Kontor. „So viele Ausfälle können wir nicht ausgleichen“, klagt Ralf Rueff, der die Mannschaft dennoch in die Pflicht nimmt. „In Albstadt hat man gesehen, dass die Spieler den Kampf um den Klassenerhalt angenommen haben. Auf dieser Einstellung lässt sich aufbauen. Noch ist nicht Feierabend.“