Der AC Catania surft auf einer Welle des Erfolgs. Nach dem eindrucksvollen Einzug ins Bezirkspokalfinale per 5:0 gegen den SC Geislingen II am Vatertag könnten die Kirchheimer am Sonntag bereits in den Hafen der Bezirksliga einlaufen. Die Rechnung bezüglich vorzeitigem Titelgewinn klingt simpel: Gewinnt der AC gegen die Sportgemeinschaft Erkenbrechtsweiler-Hochwang und verlieren zeitgleich die SF Dettingen gegen den VfB Neuffen, wäre der Catania-Sprung in die Beletage des Bezirks schon vier Spieltage vor dem Saisonende Fakt.
Was die Sache allerdings noch etwas unwägbar macht, ist der Aspekt, dass just Neuffener als SGEH-Kicker ganz gut in Schuss sind und vor allen Dingen unbeschwert wirken. So klingt Florian Lenuzza vor dem Match in Kirchheim fast schon tiefenentspannt. „Wir können selbstbewusst und frei in dieses Spiel gehen“, sagt der SGEH-Allrounder, immerhin habe sein Team aus den vergangenen vier Partien zehn Zähler eingefahren. Aktuell geht es für die Sportgemeinschaft in erster Linie darum, Platz fünf vor dem TSV Harthausen ins Ziel zu bringen.
Am 7. März duellierten sich die SGEH und der AC Catania beim Hinrunden-Nachholspiel. Die Kirchheimer siegten im Hardtwaldstadion durch Treffer von Carmelo Trumino und Michele Latte 2:0. Cosimo Attorre, der in wenigen Tagen seinen 40. Geburtstag feiert, gehört jedoch (noch) dem Team Vorsicht an. „Die Unberechenbarkeit des Gegners macht das Spiel womöglich zu einer Stolperfalle“, betont der kickende Coach, umso intensiver habe er seine Mannschaft auf das Match vorbereitet. Doch die verlockende Konstellation lässt auch ihn nicht kalt: „Natürlich wäre es großartig, bereits am Sonntag den Titel zu sichern, zumal wir wissen, dass Neuffen eine starke Mannschaft ist und auch die Fähigkeiten hat, in Dettingen zu gewinnen.“
Max Pradler nimmt die Rolle des womöglichen Catania-Dienstleisters mit einem Augenzwinkern zur Kenntnis. „Zu Cosimo hatte ich schon vor mehreren Monaten gesagt, dass sie es machen werden“, erinnert sich der Neuffener Torjäger und Co-Trainer an seine Meisterschaftsprognose, wenn man nun unterstützen könne, werde das der VfB „gerne tun“. Natürlich nicht ohne Eigennutz. Für den aktuell Tabellenachten Neuffen wäre im Optimalfall sogar noch Tabellenplatz fünf im Schlussklassement drin – die SGEH liegt derzeit sieben Punkte vor dem VfB. „Nach unserem vorzeitigen Klassenerhalt ist das Spiel in Dettingen für uns auf jeden Fall ein Gradmesser – wir wollen schauen, wo wir wirklich leistungsmäßig stehen, und dafür sind die SFD ein guter Maßstab“, betont Max Pradler.
Nürtinger Klubs vor dem Aus
Für den TSV Weilheim steht nach dem 3:1-Derbysieg gegen den TV Neidlingen die Partie beim FV 09 Nürtingen an. Das bedeutet insbesondere: Holen die Nürtinger nicht mindestens einen Punkt – dazu müsste auch noch der Tabellendrittletzte FC Frickenhausen II gegen den TSGV Großbettlingen verlieren –, steht der Abstieg der Nürtinger bereits am Sonntagabend fest. Da aller Voraussicht nach kein Bezirksligist in die A 2-Staffel absteigen wird, werden wohl nur zwei Klubs gegen Kreisliga B entschwinden: die Nürtinger Traditionsklubs FV 09 und SpV 05.
Beim TV Neidlingen bestimmt der jüngste Spuk (fünf Niederlagen) Denken und Handeln. Der Spuk soll auf jeden Fall am Sonntag ein Ende haben – per Heimsieg über die SGM Aichtal. Die Gäste wollen „zumindest einen Punkt ergattern“, so SGM-Sprecher Olav Sieber, um nicht doch noch in den Abstiegsstrudel zu geraten.