Lokalsport
Notzinger atmen auf, die Naberner jubeln

Auf dem Wasen herrscht extrem gute Laune – die Rede ist nicht vom in zwei Wochen beginnenden Cannstatter Fest-Klassiker, sondern vom Oberen Wasen in Nabern. Die dort beheimateten Fußballer lassen die eigenen Anhänger derzeit träumen.

Kirchheim. Ob sich einige SVN-Kicker nach dem am Donnerstagabend erfolgten Sturm an die Ligaspitze tags drauf den Zeitungsausschnitt mit der Kreisliga-A-Tabelle über den Frühstückstisch gehängt haben, ist nicht überliefert. Definitiv klar ist jedoch, dass Nabern mit der Übernahme der Spitzenposition in der Kreisliga A für ein gewaltiges Stimmungshoch beim eigenen Anhang gesorgt hat. „Dies ist ein absoluter Traumstart“, sagte der Sportliche Leiter Axel Maier am Donnerstagabend kurz nach der beeindruckenden Vorstellung beim Mitaufsteiger (6:2). Neckartenzlingens Sprecher Markus Bieger war derweil gleichermaßen bedient wie erstaunt. „Die Naberner spielen extrem effektiv“, befand er. Derlei Hymnen auf den Naberner A-Liga-Konkurrenten TSV Weilheim II gibt es derzeit nicht. Trainer Timo Ascherl ist nach einem deprimierenden Start mit vier Niederlagen in vier Partien und dem daraus resultierenden Dauer-Abo für den letzten Tabellenplatz akribisch auf Ursachenforschung. „Es ist eine Kopfsache“, vermutet der einstige Co-Trainer des Landesligisten FC Heiningen, ohne nach der 1:2-Pleite gegen die TG Kirchheim in der Analyse entscheidend weitergekommen zu sein. Dass die sportliche Führung unter der Limburg mit Abteilungsleiter Martin Koch und dem Sportlichen Leiter Günther Friess wesentlich mehr von der Landesliga-Reserve erwartet, steht außer Frage.

Für den TV Unterlenningen brachte der vergangene Donnerstag gleich zwei Pleiten. Während die „Erste“ beim Kreisliga-A-Match in Bempflingen 0:4 patzte, setzte es für den TVU II in Neidlingen gar ein 0:13. „Die einzige Unterlenninger Chance beruhte auf einem Lattenschuss“, sagte Bempflingens Sprecher Vladimir Plesa und konnte in diesem Augenblick noch nicht wissen, dass es rund 25 Kilometer entfernt fast zu einer Duplizität der Ereignisse kam. Die wackere Unterlenninger „Zweite“ testete ebenfalls genau einmal die Stabilität der Latte, und es war auch dort „die einzige Chance der Gäste“, wie TVN-Sprecher Robert Kuch unterstrich. Den direkten Weg ins Tor fand dagegen einmal mehr der TSV Ohmden. Das 2:1 gegen Kreisliga-B-Vizemeister TSV Owen bescherte dem Bergwald-Team den Sprung auf Tabellenplatz zwei. „Wir genießen die Situation“, fasste Trainer Peter Merkle die neue Gefühlslage zusammen. Zu denjenigen, die den Augenblick besonders zu schätzen wissen, zählt Routinier Manfred Heiland. Der versüßt sich sein erneutes Comeback immer mal wieder mit Toren. Am Donnerstag war es der Siegtreffer zum 2:1.

Gute Nachricht zum Schluss: Philipp Schulz geht‘s etwas besser. Der Notzinger Fußballer war am Dienstag bei der Kreisliga-B-Partie in Oberboihingen vom gegnerischen Akteur Christian Catalano brutal attackiert worden, was sogar zu einem Polizeieinsatz führte (wir berichteten). „Philipp hat noch Kopfschmerzen“, erklärt Notzingens Spielleiter Ralf Aurenz, „zudem muss er das Ganze erst einmal verarbeiten.“ Am Donnerstag formulierte die Notzinger Abteilungsleitung eine Stellungnahme fürs Sportgericht. „Dort ist der Vorfall in guten Händen“, ist sich Aurenz sicher. Welche zivilrechtlichen Folgen sich aus dem Fall ergeben, ist noch unklar.