Kirchheimer Wochen in der Tischtennis-Verbandsliga: Ein VfL-Heimspiel jagt das andere
Nur die Liga zählt

Der Klassenerhalt als Maß der Dinge: Nichts anderes als der Verbandsliga-Verbleib zählt für die Tischtenniscracks des VfL Kirchheim in der Saison 2012/13. Morgen erfolgt mit leicht veränderter Spieler-Formation der Start in die Rückrunde.

Kirchheim. Weil einerseits der Zug nach oben abgefahren ist und andrerseits der Klassenerhalt noch nicht gewiss, ist die Situation für die VfL-Cracks vor dem Rückrundenstart wenig komfortabel. Wie viele Wochen noch gezittert werden muss, haben die Kirchheimer selbst auf dem Schläger. Vier der nächsten sechs Verbandsliga-Partien sind nämlich Heimspiele – die für Gastspieler durchaus gewöhnungsbedürftigen Lichtverhältnisse in der LUG-Sporthalle könnten dem VfL die entscheidenden Punkte und das vorzeitige Saison-Happy End bescheren. Nach dem morgigen Gastspiel bei Schlusslicht TV Rottenburg und dem anschließenden Trip zu Spitzenreiter TTC Tuttlingen (26. 1.) geht es für die VfL-Cracks daheim nacheinander gegen TSG Eislingen (2. 2.), MUTTV Bad Liebenzell (16. 2.), TTC Gnadental (23. 2.) und DJK Sportbund Stuttgart II (2. 3.). Bis auf Gnadental sind die VfL-Heimspielgegner allesamt Hinterbänkler.

Personell ist die VfL-Truppe nach der Inthronisierung von Patrick Strauch (FC Schechingen) als neue Nummer 5 im Dezember moderat verändert worden: Hinter den Spitzenspielern Michael Klyeisen (1) und Michael Hohl (2) haben Christian Übelhör (3) und Klaus Hummel (4) aus spieltaktischen Gründen die Positionen getauscht. Nummer 6 im Team bleibt Andreas Rohr – auf dem Papier: Rohrs hartnäckige Fußverletzung erlaubt weiterhin nur eine stark reduzierte Einsatzzahl. Deshalb wird VfL-Trainer Steffen Stoll (35), der auch neuer Spitzencrack der aufstiegsambitionierten zweiten VfL-Mannschaft ist, das Gros aller Verbandsliga-Spiele bestreiten. Damit stehen ihm genau wie Abteilungsleiter Axel Schorradt (51) im Vorjahr etliche komplett ausgebuchte Tischtennis-Samstage bevor.

Doch Stoll, der schon mit 14 in der Oberliga spielte, nimmt die Zusatzschichten gerne in Kauf – wenn am Ende nur der Klassenerhalt steht. „Es gibt nur dieses eine Ziel in dieser Saison“, hebt er das Maß aller Dinge heraus. Doch weil die Mannschaft auch ohne den vor Saisonstart zum Oberligisten SSV Reutlingen abgewanderten Simon Gessner laut Experten nicht in den Tabellenkeller, sondern ins Mittelfeld gehört, ist die VfL-Zuversicht, den Klassenerhalt zu schaffen, derzeit ausgeprägt. Ein Auswärtssieg in Rottenburg morgen ist Pflicht und soll im neuen Jahr ein erstes Ausrufezeichen setzen.

Irgendwann in den nächsten Monaten werden die Kirchheimer dann eine Verbandsliga-Saison abhaken können, die in der Abteilungshistorie vermutlich unter der Rubrik „durchschnittlich“ firmieren wird. Stoll will noch „Platz fünf oder sechs“ holen – mehr ist mit Blick aufs Tabellen-Tableau auch nicht drin. Spannender ist die Frage, mit welcher Zielvorgabe die VfL-Mannschaft die nachfolgende Spielzeit 2013/14 bestreiten wird. Das Grundsatzthema Oberliga-Aufstieg klammern die Verantwortlichen in internen Diskussionen nicht mehr aus, und wie der Coup gelingt, hat der befreundete Nachbarverein TSV Wendlingen vor Jahren schon vorexerziert. Die Kirchheimer als Nachahmer? Nicht ganz ausgeschlossen: „Das Geld für einen Star mit Regionalliga-Erfahrung könnten wir sofort aufbringen“, sagt Steffen Stoll. Rund 400 bis 500 Euro an monatlichen Fixkosten würde ein Klassespieler mit nahezu eingebauter Aufstiegsgarantie verschlingen.

Und doch: Offiziell schiebt die VfL-Tischtennisabteilung sämtlichen Aufstiegsüberlegungen weiter einen Riegel vor. Grund dafür sind die vor Ort fehlenden Trainingskapazitäten für die zahlreichen aktiven und Jugendmannschaften. „Solange die erste Mannschaft montags in Wendlingen trainieren muss und unter der Woche die Trainingsmöglichkeiten in Kirchheim ebenfalls unzureichend sind, brauchen wir über einen Aufstieg nicht nachzudenken“, betont Stoll. Mit neuen Belegungsplänen könnte sich die Situation aber ändern, sagt Stoll.