Erst sechs Runden gespielt, ein Drittel der Vorrunde vorbei. Aber schon jetzt zeichnen sich in der Fußball-Bezirksliga Neckar/Fils die drei Mannschaften ab, die aller Voraussicht nach am Ende den Aufstieg in die Landesliga unter sich ausmachen werden. Es sind die drei, die fast jeder vorne erwartet hat: FC Esslingen, 1. FC Eislingen und VfL Kirchheim.
Alle drei haben am Ende der Englischen Woche ihre Heimspiele mehr oder weniger souverän gewonnen. Der VfL verzeichnete dabei die höchste Torausbeute – 5:2 an der Jesinger Straße gegen den TSV Jesingen. Es lag sogar noch eine höhere Torausbeute in der Luft, denn bis zur 58. Minute stand es schon 5:0. Ein Tor schöner als das andere und immer ein anderer Schütze. Das erste fiel durch Salih Egrlic aus spitzem Winkel. Tor Nummer zwei erzielte Pascal Schwickert nach Flanke von Markus Großhans. Der dritte Treffer von Max Pradler flog unter die Latte nach Shalajs Vorarbeit. Dann traf Argjend Shalaj selber zum 4:0. Das letzte Tor, vielleicht das spektakulärste: Ein Linksschuss von Felix Böhringer aus 16 Metern vom Innenpfosten zum 5:0 ins Netz.
„Wir haben phasenweise eine starke Leistung gezeigt, waren scharf in den Zweikämpfen. Unser größtes Plus aber war die Geschlossenheit der Mannschaft. So wurden auch die Tore auf vielen Schultern verteilt“, resümierte Trainer Armin Ohran. Erst in der Schlussphase, als die drei Punkte längst unter Dach und Fach waren, ließ die Konzentration etwas nach und Doppeltorschütze Kevin Sen konnte die Niederlage für seine Jesinger etwas erträglicher gestalten.
Klar, Stefan Haußmann, Spielleiter des TSV Jesingen, war mit der Leistung seiner Mannschaft nicht zufrieden. Seine Kritik galt vor allem dem Abwehrverhalten: „Wir haben in der ersten Halbzeit nie richtig den Zugriff aufs Spiel bekommen. Vier Gegentore vor der Pause waren definitiv zu viel. Wir müssen einfach stabiler werden. Die letzten 25 Minuten waren dann okay.“ Sein Lob galt der Heimmannschaft, „die in dieser Saison um die ersten drei, vier Plätze mitspielen wird.“
Der nächste Mitfavorit auf die Meisterschaft im nächsten Mai, der FC Eislingen, hatte mit dem TSV Weilheim einige Mühe. Die Elf aus dem Filstal war zwar spielerisch überlegen, aber die Gäste von der Limburg hielten körperlich stark dagegen. Der Eislinger Führungstreffer resultierte aus einem Eigentor. Der Ausgleich zum 1:1 per Kopf hielt bis zur 83. Minute, ehe die Platzherren noch zu einem späten 3:1-Erfolg kamen. „Der Eislinger Sieg geht in Ordnung“, erkannte TSV-Coach Marcel Geismann den dreifachen Punktgewinn der Gastgeber an, fügte aber gleich hinzu: „Die Niederlage wirft uns nicht um. Wir haben in einer Woche sechs Punkte gegen drei Topmannschaften geholt.“ Am kommenden Sonntag kommt Neckartailfingen nach Weilheim, und da soll der kurzfristig verlorene Kontakt zum Führungstrio wieder hergestellt werden. Aber Vorsicht: Die Gäste kommen mit der Empfehlung eines 2:1-Erfolgs gegen den TV Plochingen.
Zum Ausgleich fehlt das Glück
Sehr achtbar zog sich der TV Neidlingen gegen den Dritten der großen Drei, den FC Esslingen, aus der Affäre. Ein einziges Gegentor führte nach starker Gegenwehr zur vermeidbaren 0:1-Niederlage. „Dafür können wir uns leider nichts kaufen“, bedauerte Spielertrainer Patrick Kölle. Sein Bruder Heiko bildete mit Martin Kirschmann die Zentrale in der Abwehr, die gut funktionierte. Als Kirschmann nach einer knappen Stunde angeschlagen ausscheiden musste, stand das einzige Tor durch Dimitrios Filippidis immer noch auf der Ergebnistafel. „Mit etwas Glück hätten wir sogar ausgleichen können“, bedauerte Kölle.
Die Überraschung des Tages war der 6:1-Auswärtssieg von Aufsteiger TSV Harthausen gegen Vorwärts Faurndau. Der SV Ebersbach tat etwas fürs Torkonto und schickte die Geislinger „Zweite“ mit einer 2:8-Packung zurück ins Eybacher Tal. Neues von „Oldie“ Felix Luz, früher VfB und weitere 14 Stationen bis zum Ende seiner Profikarriere 2016 beim 1. FC Saarbrücken: Beim 4:2 des TSV Deizisau gegen den Nachbarn TSV Denkendorf erzielte der 40-Jährige sein fünftes Saisontor.