Lokalsport
Nur noch Kieselsteine zu kehren

Fußball-Landesliga Nach dem mit 0:3 verlorenen Flutlichtmatch beim überragenden Tabellenführer FC Esslingen gilt der Fokus in Kirchheim dem Restprogramm. Die Konkurrenz droht allerdings zu enteilen. Von Reimund Elbe 

Kole Lekaj (links) und der VfL hatten am Freitag in Esslingen das Nachsehen. Foto: Markus Brändli

Die Wege der Landesliga-Aufsteiger FC Esslingen und VfL Kirchheim werden sich zur kommenden Saison aller Voraussicht nach trennen. Der Liga-Dompteur hat mit dem 3:0-Triumph am Freitagabend nur noch wenige Kieselsteine aus dem Weg zu kehren. Der Durchmarsch in die Verbandsliga nimmt immer mehr Kontur an. Christian Ehrenberg tut das, was ein Trainer in solch einer Situation tun muss, mahnt zur Vorsicht. „Was wir aus diesem Vorsprung in der Tabelle machen, hängt von uns selbst ab“, betont der Chefcoach des FC Esslingen, der bereits Ende April als Titelträger feststehen könnte. „Mir ist egal, wann es passiert, die Hauptsache ist, dass es passiert“, sagt Ehrenberg pointiert bezüglich einer vorzeitig fixierten Meisterschaft. 

Hummel ärgert sich

Ein Mix aus Pech und wenigen verunglückten Aktionen ließ die Kirchheimer beim Rasen-Flutlichtmatch im Sportpark Weil auf die Verliererstraße geraten. Sinnbildlich jene Szene, als Salih Egrlic in der 36. Minute die Kugel bei einem Freistoß an die Latte zirkelte, Nico Hummel den zurückfliegenden Ball von der Strafraumgrenze knapp übers Tor schoss. „Ich hatte schon spekuliert, dass der Ball in meine Richtung kommt“, erklärte Hummel hernach die aussichtsreiche Situation, aber dass dieser sehr hoch heranflog, sei ein Problem gewesen. Die Kirchheimer Offensivkraft betrachtet die Niederlage beim Vermutlich-Meister nicht als absoluten Tiefschlag: „Nach der Winterpause hat niemand gedacht, dass wir aus vier Partien zehn Punkte holen. Die Leistung in Esslingen gibt durchaus Grund zur Zuversicht“. 

Insbesondere Kalle Maier nervte die VfL-Abwehr mehrfach. Der Angreifer, einst in der Jugend des TSV Baltmannsweiler groß geworden und später eine Saison beim Bezirksligisten FV Plochingen am Start, hat sich beim FCE nochmals deutlich weiterentwickelt. „ich habe wirklich einen guten Tag erwischt“, merkte der Zweifach-Torschütze nach dem Abpfiff lachend an, das Lob gelte jedoch der ganzen Mannschaft. Der FCE sei ein „junges, hungriges Team mit viel Potenzial“. Auch der 22-Jährige zählt sich zum Team Vorsicht: „Wir feiern erst, wenn wir rechnerisch Meister sind“. Maier hatte mit dem 3:0 Mitte der zweiten Halbzeit für einen kuriosen Treffer gesorgt. In einer Mischung aus Heber und gefühlvoller Flanke senkte sich der Ball hinter Freund und Gegner ins lange Toreck.  

Beim VfL haben die Niederlagen gegen Srbija Ulm (1:2) und nun in Esslingen den Positivtrend beendet. „Wir bleiben bei unserer Thematik, dass wir nicht auf die anderen schauen, sondern nach uns“, bewertet Felix Lache die veränderte Kirchheimer Lage im Abstiegskampf. Der kommende Gegner Donzdorfer JC sei auch ein Kaliber in der Landesliga, doch die VfL-Leistung in Esslingen mache Mut.

Die Situation am Tabellenende hat sich jedoch deutlich zu Ungunsten des VfL verändert. Der SC Geislingen hat sich beispielsweise per 2:1 über JC Donzdorf weiter abgesetzt, der MTV Stuttgart siegte 3:0 gegen Türkspor Neu-Ulm, der FC Srbija Ulm legte nach dem Erfolg in Kirchheim per 1:0 gegen Neresheim nach, auch die SSG Ulm siegte.