Region. Vier Tage nach der Pleite im Topspiel hat die TSV Oberensingen die Tabellenführung der Fußball-Landesliga zurückerobert – zumindest für 48 Stunden. Beim 5:0-Heimsieg gegen den TSV Weilimdorf zeigten die „Sandhasen“ eine Trotzreaktion, die es in sich hatte. „Wir sind noch da, das haben wir deutlich gemacht“, freute sich TSVO-Chefcoach Andreas Broß über den Kantersieg. Die Gastgeber fackelten im Nürtinger Wörth nicht lange, erzielten mit ihren ersten beiden Torschüssen durch Alex König (4. Minute) und Yannik Kögler (13.) prompt zwei Treffer. Nach einer halben Stunde legte Michele Latte gewohnt sicher vom Elfmeterpunkt aus nach (31.). Die Gäste aus Weilimdorf, eines der besten Teams in der Rückrunde, kamen lediglich zu vereinzelten Entlastungsangriffen, ohne die TSVO dabei jedoch ernsthaft unter Druck zu setzen. Ganz im Gegenteil: Die Hausherren münzten ihre spielerische Überlegenheit in weitere Treffer um und erhöhten im zweiten Durchgang durch Samuel Bosler und erneut König auf 5:0.
Ähnlich souverän könnte es für die Oberensinger bereits am morgigen Samstag weitergehen. Dann empfängt die Broß-Elf als haushoher Favorit den bereits feststehenden Absteiger aus Deizisau. Der SC Geislingen hingegen hat bereits heute Abend beim abstiegsgefährdeten SV Ebersbach die Möglichkeit, punktetechnisch wieder vorzulegen.
Immer düsterer wird es derweil beim TSV Köngen: Im Kellerduell beim FV Sontheim/Brenz kam der TSV unerwartet deutlich mit 1:4 unter die Räder und steht somit sechs Spieltage vor Saisonende mit einem Bein in der Bezirksliga. Grund dafür ist der zeitgleiche Sieg der SSG Ulm (1:0 im Derby beim TSV Neu-Ulm), der den Rückstand der Köngener zum Relegationsplatz auf nunmehr 13 Zähler vergrößert. „Das war natürlich ein heftiger Rückschlag für uns“, resümierte Köngens Coach Sascha Strähle. Die letzte Chance, sich am Leben zu halten, bietet sich dem TSV am Sonntag im Heimspiel gegen die TSVgg Plattenhardt. Bei einer Niederlage könnte das Kapitel Landesliga aber auch rechnerisch endgültig beendet sein. Für Schützenhilfe könnte ausgerechnet Lokalkonkurrent 1.FC Frickenhausen sorgen, der die SSG Ulm im Tischard-Egart empfängt.
Insgesamt weit über 200 Kilometer Fahrstrecke musste der TV Echterdingen im Feierabendverkehr zum Topspiel zurücklegen. Doch der Aufwand hat sich für den dienstältesten Landesliga-Klub allemal gelohnt: Beim SV Waldhausen drehte der TVE in der zweiten Halbzeit einen Rückstand in einen späten 2:1-Erfolg. Durch den „Dreier“ zogen die Echterdinger am Gastgeber vorbei und belegen nun Rang vier.
Eine überraschende 1:2-Heimpleite gegen den SV Neresheim musste der TSV Bad Boll schlucken. Tabellarisch hat die Pleite allerdings keine Auswirkungen, die Kurstädter haben nach wie vor einen komfortablen Mittelfeldplatz inne. Max Pradler