Owen. Beim SV Fellbach waren mit den beiden Brüdern Steffen und Bastian Klett sowie Simon Wager alle drei ehemaligen Owener mit dabei. Zum Leidwesen des TSVO-Anhangs erwischten auch gleich alle drei einen hervorragenden Tag. Überragender Mann war dabei Bastian Klett, der mit 17 Treffern erfolgreichste Spieler seiner Mannschaft war. Auf Owener Seite stand ihm mit Raphael Schmid (zwölf Treffern) allerdings kaum nach.
Doch was die Gelbhemden vor allem in der Defensive zu Werke brachten, hatte an diesem Abend nicht einmal Kreisliga-Niveau. „Offensiv hui, defensiv pfui“, lautete die Erkenntnis nach der Partie. Im Angriff lief es recht ordentlich, doch wenn man vor heimischem Publikum 42 Treffer zulässt, wird es auch hier beinahe unmöglich zu gewinnen.
Nach fünf Zeigerumdrehungen stand es bereits 5:5, und es war zu erkennen, dass beide Teams die Abwehrarbeit vernachlässigten. Auch die sonst so sicheren Owener Torhüter konnten an diesem Abend ihrer Mannschaft keine Hilfe sein. Lediglich vier gehaltene Bälle standen am Ende für die TSVO-Keeper zu Buche. Aber auch auf der anderen Seite war es nicht viel besser. Bereits früh zeichnete sich auch der Glanztag für Bastian Klett ab. An allen neun Treffern bis zum 9:9 war Klett beteiligt, sieben davon gingen auf sein Konto.
Absetzen konnte sich in der temporeichen Partie jedoch kein Team. Nach dem 14:12 für Fellbach zog Owens Coach Sinisa Mitranic die grüne Karte, um sein Team neu auszurichten. Zunächst schien die Ansage zu wirken und Owen stand etwas besser in der Abwehr. Schnell war der Ausgleich wieder hergestellt. Doch nur wenige Zeigerumdrehungen später das alte Bild. Von Abwehrarbeit war auf Owener Seite keine Rede. Die Gäste profitieren bis zur Pause davon, dass die Gelbhemden im Angriff nun ebenfalls das eine oder andere Mal am Tor vorbei warfen. Mit 19:21 aus Owener Sicht wurden die Seiten gewechselt.
Nach dem Seitenwechsel nutzten die Gäste weitere Nachlässigkeiten in der Owener Defensive. Immer wieder waren es Bastian Klett oder Simon Wager, die in dieser Phase für ihre Farben trafen. Owen war zu diesem Zeitpunkt weder im Angriff noch in der Defensive präsent. Schnell erarbeiteten sich die Gäste einen SechsTore-Vorsprung. Diesen sollten sie bis zum Ende der Partie nicht mehr abgeben. Owen kämpfte zwar verbissen, doch die Gäste hatten meist immer die passende Antwort.
Auch eine Manndeckung gegen Spielmacher Steffen Klett brachte die Owener nicht zurück ins Spiel. Gegen Bastian Klett und seine zahlreichen Schlagwürfe war zum Leidwesen der Owener kein Kraut gewachsen. Die Gäste konnten bis zum Spielende sogar den Vorsprung weiter ausbauen und siegten verdient mit 42:34.
Owens Coach war nach der Partie sichtlich angefressen. „In der Abwehr fehlte uns alles. Keine Leidenschaft und wenig Kampfgeist“, monierte Mitranic. Nun folgt eine 14-tägige Spielpause bis zum Derby gegen den VfL Kirchheim. Bis dahin haben Mannschaft und Trainer die Gelegenheit sich zu berappeln und neu einzustellen. Bemerkenswert war die Leistung der beiden Schiedsrichterinnen Julia und Stefanie Samer von der HSG Hohenlohe, die in ihrem ersten Landesligaeinsatz auch in einer brisanten und temporeichen Partie eine gute Leistung zeigten und nur selten daneben lagen.jb
TSV Owen: Langlinder, Raichle – Bäuchle (1), Kuperschmid, Mosca (2), Jauss, Dotschkal (8/3), J. Martin, Kerner, Schmid (12/2), S. Martin (3), Bauer (1), Büchele (6), Dur-Schmid (1)
SV Fellbach: Zerweck, Spielmann – Leibing (5), Schäfer (8), Seibold (1), Brunner (2), Wager (5), S. Klett (3), B. Klett (17/3), Rohland, Schuhbauer, Manz, Klinger
Schiedsrichter: Stefanie und Julia Samer (HSG Hohenlohe)