Radsport
„Oft kommt es anders als geplant“

Profi Jannik Steimle steht am Sonntag bei den Cyclassics in Hamburg am Start, ehe die EM in Belgien folgt.

Jannik Steimle (vorne links) ist mit seinem Q36.5-Pro-Cycling am Sonntag in Hamburg am Start, und hat „voll Bock drauf“. Foto: Roth

Weilheim. Nach dem Rennen ist vor dem Rennen. Bei Radprofi Jannik Steimle ganz normaler Alltag. Die Deutschland-Tour hat der 28-Jährige ganz gut verkraftet, auch wenn sie zu dem Zeitpunkt aus seiner Sicht zu früh kam. Direkt vor dem Etappen-Rennen war der aus Weilheim stammende Radrennfahrer erkältet gewesen. „Aber meiner Form hat es wirklich gut getan“, erklärt Steimle. Vor allem am Anfang seien die Etappen wirklich schwer gewesen, und am Ende haben Sprints über Sieg und Nicht-Sieg entschieden.

„Im Moment stehe ich jetzt aber super da“, freut sich der frisch Vermählte über seinen derzeitigen Zustand. Nicht zuletzt deshalb hat er jetzt auch „mega Bock“ aufs Wochenende. Am Sonntag steht er um 11 Uhr bei den Hamburg Cyclassics am Start. Es ist das größte Eintagesrennen in Deutschland. „Da fährt alles, was einigermaßen schnell im Sprint ist“, erklärt Steimle lachend.

Das Rennen umfasst rund 200 Kilometer, wobei am Ende drei Runden anstehen, bei denen jedes Mal eine knackige Rampe bewältigt werden muss. „Wer da nicht mitkommt, ist abgehängt“, weiß der 28-Jährige um die letzte, richtig schwere Stunde im Rennen. Die Taktik seines Q36.5-Pro-Cycling-Teams sieht zwar nicht ihn, sondern Sprinter Giacomo Nizzolo im Mittelpunkt, doch „oft kommt es anders als geplant“, rechnet sich Steimle auch für sich persönlich durchaus Chancen auf eine vordere Platzierung aus.

Eine allzu weite Anreise hat er jedenfalls nicht, denn mit seiner Frau weilt Jannik Steimle schon seit ein paar Tagen beim Bundeschampionat in Warendorf. Dort hat Lara Steimle-Lochmann ein Pferd am Start. Am Dienstag geht es für den Wahl-Schorndorfer bereits weiter Richtung Belgien, wo die Europameisterschaft ansteht. Im deutschen Nationaltrikot bestreitet der 28-Jährige dort zunächst am Donnerstag das Mixed-Zeitfahren, ehe es dann am Sonntag im Straßenrennen weitergeht. „Mit meiner derzeitigen Form rechne ich mir dort natürlich schon was aus“, ist Steimle optimistisch.