Bei seinem erst zweiten Triathlon hat der 27-jährige Louis-Victor Schäfer aus Kirchheim den berüchtigten Ironman Lanzarote mit 3,8 Kilometern Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,2 Kilometern Laufen in starken 11.04,52 Stunden absolviert.
Schäfer, der sich bisher dem Schwimmsport verschrieben hatte und für den VfL Kirchheim in der Vergangenheit sehr erfolgreich am Start war, hatte vergangenes Jahr seinen ersten Triathlon absolviert. Schon damals war für ihn klar, als Nächstes die klassische Langdistanz angehen zu wollen. Aber die reine Distanz sollte dabei nicht die alleinige Herausforderung sein, denn er entschied sich dafür, gleich die wohl härteste Strecke im internationalen Ironman-Zirkus bewältigen zu wollen, den Ironman Lanzarote. Dieser ist das traditionsreichste Rennen in Europa und gilt in Fachkreisen, als das Hawaii des „alten Kontinents“. Neben Lavafeldern, extremen Windbedingungen und Hitze erwartet die Athleten eine knüppelharte Radstrecke mit rauem Asphalt und über 2700 Höhenmetern.
Dies waren unter anderem die Gründe für den studierten Physiker dort zu starten. Neben dem intensiven Schwimmtraining hatte er auf diversen Bikepackingtouren durch ganz Europa nicht nur die Kondition trainiert, sondern auch das Mindset, das für einen Ironman dieser Kategorie notwendig ist. Dabei bereitete er sich ohne Trainer vor und beschritt dabei die ein oder andere ungewöhnliche Trainingsmethode. So traf er sich eines morgens mit einem Fahrradkumpel an der alten Oberlenninger Steige, um ein sogenanntes Everesting zu absolvieren. Dabei fährt man dann so lange die Steige rauf und wieder runter, bis mindestens 8848 Höhenmeter zusammenkommen. 41 Auffahrten waren dafür notwendig und somit konnten die 2700 Höhenmeter auf Lanzarote nicht mehr schocken.
Beim Wettkampf auf der Kanareninsel kam er nach 3,8 Kilometern Schwimmen im unruhigen Ozean nach 59,26 Minuten als Neunter der Altersklasse25 aus dem Wasser. Auf der technisch sehr anspruchsvollen Radstrecke frischte dann der berüchtigte Wind immer mehr auf. Schäfer, der mit einem geliehenen Zeitfahrrad unterwegs war, kam aber mit den Bedingungen bestens zurecht. Nach einer Radzeit von 6.12,55 Stunden bog er in den ersten zehn Prozent des Gesamtfeldes in die zweite Wechselzone ein.
Nun erfolgte die für ihn bislang unbekannte Größe: der abschließende Marathonlauf, der ebenfalls mit einigen Höhenmetern gespickt war. Er hatte zuvor noch nie an der Startlinie zu einem Marathon gestanden und bewältige diesen trotz der sengenden Nachmittagshitze nach beeindruckenden 3,44,07 Stunden.
Nach einer Gesamtzeit von 11.04,52 Stunden finishte Schäfer seinen ersten Ironman und belegte damit Platz 16 in seiner Altersklasse. Gleichzeitig bedeutete dies den Gesamtplatz 132 unter 1000 Teilnehmern. gs