Region. Viel Licht und Schatten bei den vier Bezirks-Teams in der zweiten Runde des WFV-Pokals: Während die beiden Landesligisten TSV Bad Boll und JC Donzdorf für faustdicke Überraschungen gesorgt haben, sind der Göppinger SV und die TSV Oberensingen unerwartet früh ausgeschieden.
Für die größte Sensation sorgte zweifelsohne der TSV Bad Boll, der den Titelfavoriten aus der Oberliga, SG Sonnenhof Großaspach nach einem wahren Kraftakt ins Aus beförderte. Nachdem die Kurstädter zur Pause bereits klar mit 0:2 zurückgelegen hatten, drehten das Team um Trainer Jasko Suvalic im zweiten Durchgang auf. Erst sorgte Yasin Ceküz unmittelbar nach dem Wiederanpfiff für den Anschluss, ehe Sven Sönmez kurz vor Schluss den Ausgleich nachlegte. Doch wer von den knapp 250 Zuschauern im Erlengarten glaubte, die Partie würde in die Verlängerung gehen, der irrte. Die fitter wirkenden Gastgeber warfen in der Nachspielzeit noch einmal alles mutig nach vorne. Und sie wurden für ihren
Einsatz belohnt: Nach einem schnellen Angriff über Rechts, kam Meksud Colic in der Mitte frei zum
Abschluss und versenkte den Ball per sehenswerter Direktabnahme im Netz.
Göppinger mit Fairplay-Geste
Statt dem Lokalschlager gegen den SV Göppingen wartet in der dritten Runde nun die TSG Hofherrnweiler-Unterrombach auf den TSV Bad Boll. In einem ähnlichen Spielverlauf drehten die Ostälbler zuerst einen Rückstand und sicherten sich dann mit einem Last-Minute-Treffer das Weiterkommen. Zuvor sorgte Göppingens Filip Milisic gleich für zwei richtungsweisende Momente des Spiels: Erst erzielte der 28-jährige den Führungstreffer für den GSV (44. ), kurz darauf brachte er die Gastgeber durch ein Eigentor zurück ins Spiel (54.). Doch ungeachtet der Pleite beweisen die Göppinger in Person von Anthony Mbem-Som Nyamsi an diesem Tag großen Sportsgeist: Der 23-jährige Neuzugang des SV gab gegenüber Schiedsrichter Max Angenendt zu, dass sein Treffer zur vermeintlichen 2:1-Führung aufgrund eines Handspiels irregulär war.
TSVO vergeigt Generalprobe
Ebenfalls unerwartet früh ausgeschieden ist die TSV Oberensingen, die dem SV Bonlanden mit 5:6 nach Elfmeterschießen unterlag. Dabei bewiesen die „Sandhasen“ jede Menge Comeback-Mentalität und egalisierten durch die Treffer von Samuel Bosler (51.) und Yannik Kögler (85.) einen zwischenzeitlichen 0:2-Rückstand. Nachdem in der Verlängerung beste Chancen auf den Führungstreffer sträflich unverwertet geblieben waren, zeigten im darauffolgenden Elfmeterschießen zwei Spieler schließlich Nerven. Während Kapitän Ferdi Er, Kögler und Bosler sicher trafen, scheiterten die Neuzugänge Wlasios Kotaidis und Mike Tausch mit ihren Versuchen. Kaltschnäuziger zeigten sich die Hausherren, bei denen alle Schützen verwandelten – darunter auch Nico Presthofer: Der frühere Torjäger des SVB und jetzige Abteilungsleiter, der seine Laufbahn bereits im November 2019 beendet hatte, wurde aufgrund des dünnen Kaders eine Viertelstunde vor Schluss eingewechselt. Kurios: Seinen letzten Treffer im aktiven Fußball erzielte der 33-Jährige am 6. September 2019 – gegen die TSVO.
Dennoch bleibt bei den Oberensingern die Zuversicht, am kommenden Samstag am gleichen Ort mit einem Erfolgserlebnis in die Landesligasaison zu starten. „Wir waren das bessere Team. Durch das Ausscheiden haben wir gute Motivation gewonnen. In der Liga wird es ein anderes Spiel“, kündigte Trainer Andreas Broß an.
Ein Ausrufezeichen setzte auch Landesligaaufsteiger JC Donzdorf, der den klassenhöheren TSV Essingen im
Elfmeterschießen bezwang und nun auf den 1.FC Normannia Gmünd trifft. Einziger Wermutstropfen bei den Donzdorfern: Defensivakteur Emru Molaku zog sich im ersten Durchgang eine schwere Verletzung zu und wird voraussichtlich einige Wochen ausfallen.