Nach dem Abi ist vor dem Heimspiel: Die 18-jährige Patricia Hafer (MTB Teck) fiebert dem Bundesligarennen in Heubach entgegen. Nach ihrer letzten schriftlichen Abiturprüfung am Mittwoch steht nun das Bundesliga-Rennen am Sonntag in Heubach an. „Der steile Berg dort gefällt mir nicht so“, gibt die Nürtingerin unumwunden zu, freut sich dann aber trotzdem auf die beiden Abfahrten hinunter in die Stellung.
Heubach zählt ebenso wie eine Woche später das Rennen in Nove Mesto als Junior-Series-Rennen, die internationale Konkurrenz ist also entsprechend groß: 49 Starterinnen aus 13 Nationen weist die Heubacher Startliste allein in diesem Rennen aus. Trotzdem möchte Hafer zu den besten deutschen Nachwuchssportlerinnen zählen
Zumal die Saison eher holprig begonnen hatte, auch wenn sie im März den fünften Platz beim Bundesliga-Auftakt in Obergessertshausen belegt hatte. „Da wäre ich schon gerne auf dem Podium gestanden“, sagt die Schülerin. Auch bei den Rennen am Monte Tamaro im schweizerischen Tessin (15.) und im italienischen Nals (25.), die beide zur höchsten Nachwuchsrennklasse „UCI Junior Series“ des Weltradsportverbandes UCI gehören, war sie nicht wirklich zufrieden, obwohl sie auch dort mit zu den besten Deutschen zählte.
Erst vor einer Woche, bei dem ebenfalls als Junior Series bewerteten Rennen im Klosterdorf Engelberg in der Zentralschweiz, platzte der Knoten: „Hier habe ich das erste Mal wieder das Gefühl gehabt, wieder richtig Rennen fahren zu können“, bekannte die Sportlerin, die im Trikot des Stevens Racing Teams unterwegs ist. „Bei den anderen Rennen konnte ich nie wirklich ans Limit gehen.“
Das sei vor allem „Kopfsache“ gewesen, betonte sie. Deswegen ließ sich die Abiturientin aus Nürtingen nicht entmutigen und zog ihr Programm auch weiter durch – auch jetzt während der Prüfungen: „Nur die Intensität war nicht so hoch, weil ja auch das Lernen eine Belastung ist, die Kraft kostet“, weiß sie. Deswegen war sie mit dem achten Platz in Engelberg auch „megazufrieden“.