Neidlingen. Nach fast einem Jahrzehnt Kontinuität muss sich Fußball-A-Ligist TV Neidlingen zur kommenden Spielzeit einen neuen Cheftrainer suchen. Patrick Kölle, seit 2015 Spielertrainer der Kirschblütentäler, wird seinen Posten zum Saisonende niederlegen. „Ich habe dem Verein meine Entscheidung bereits vor drei Wochen mitgeteilt, nachdem ich mir sehr viele Gedanken gemacht hatte. Ich möchte keinen einzigen Moment missen, aber ich denke, es ist jetzt an der Zeit, den Stab weiterzugeben“, sagt der 37-Jährige.
Neidlingens Abteilungsleiter Steffen Kuch bedauert den Entschluss: „Natürlich wussten wir, dass Patrick nicht sein Leben lang Trainer beim TVN bleiben wird. Aber bis zu seiner Entscheidung haben wir uns auch nie mit dem Gedanken beschäftigt, wer ihm irgendwann mal folgen könnte.“
Das bedeutet auch, dass die Abteilungsleiterriege um Kuch, Patrick Class und Stefan Hepperle sich nun erst einmal neu sondieren und mit einem möglichen Nachfolger auseinandersetzen muss. „Den ein oder anderen Namen haben wir natürlich auf dem Zettel. Diese müssen wir jetzt kontaktieren und vorfühlen. Priorität ist dabei aber immer, dass der Trainer zu Mannschaft und Verein passt“, betont Kuch. Bestenfalls werde der Mannschaft bis Ende April ein Nachfolger präsentiert. Trotz der Ungewissheit in der Trainerfrage setzt der Verein auch die bereits laufenden Gespräche mit dem aktuellen Kader fort, um möglichst früh die Weichen für die Zukunft stellen zu können.
Kölle-Zukunft noch ungeklärt
Patrick Kölle hatte den TV Neidlingen in der Saison 2016/17 als Meister der Kreisliga A2 in die Bezirksliga geführt, wo sich der Klub bis zum vergangenen Jahr konstant halten konnte. 2019 holte er mit seinem Team vor heimischem Publikum den Turniersieg beim Teckbotenpokal – der bis dato erste Erfolg des TVN seit insgesamt 24 Jahren.
Wie es für den Torjäger nun weitergeht, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch offen. Ob fußballerische Pause, neuer Trainerposten oder vorübergehend wieder „nur“ die Tätigkeit als Spieler – eine Entscheidung ist bisher nicht gefallen. „Mit dem Thema habe ich mich noch gar nicht richtig befasst. Ich lasse jetzt erst einmal alles mal auf mich zukommen und werde dann gemeinsam mit meiner Familie abwägen, was das Richtige ist“, sagt Kölle.