Lokalsport
Peinlich

Man muss kein Fan der Kirchheim Knights, Gegner der Hanau White Wings oder ausgewiesener Regelexperte sein, um vor dem Hintergrund eines drohenden Nachspiels zwischen Schwaben und Hessen festzustellen, dass der Basketballsport durch diesen Fall Schaden genommen hat.

Nicht, weil ein technischer Patzer im Oktober zu drei Minuten fehlenden Spielminuten geführt hat. Nicht, weil ein davon vermeintlich betroffener Verein Rechtsmittel gegen die Spielwertung eingelegt hat. Und auch nicht, weil dieser Verein gegen die erstinstanzliche Ablehnung des Protests Einspruch eingelegt hat.

Nein, der Schwarze Peter liegt bei den Verantwortlichen der 2. Liga, die bei all ihren sonstigen Bemühungen um einen professionellen Anstrich an entscheidender Stelle amateurhafte Strukturen offenbart haben. Nicht nur in Kirchheim fragt man sich, warum erst fünf Monate ins Land ziehen mussten, ehe eine Entscheidung fällt, die dann auch noch bis nach Ende der regulären Spielzeit auf sich warten lässt. Das ist peinlich, zumal die daraus resultierenden Unwägbarkeiten in Sachen Play-off-Planungen Grund genug hätten sein müssen, um deutlich früher für klare Verhältnisse am grünen Tisch zu sorgen.

Immerhin: Spielleiter Jochen Böhmker räumt ohne Ausflüchte ein, dass er den Fall falsch eingeschätzt und einen Fehler gemacht habe, indem er den Hanauer Protest erst im Februar zurückwies. Wie zerknirscht der Funktionär deswegen ist, zeigt die Tatsache, dass das Schiedsgericht in den acht Jahren, in denen Böhmker Spielleiter ist, noch nie eines seiner Urteile revidiert habe. Im Sinne des Sports bleibt nur zu hoffen, dass es dabei bleibt.