Basketball: Oberliga-Spitzenreiter VfL Kirchheim ist morgen zu Gast beim Drittletzten TV Rottenburg
Pflichttermin beim Kellerkind

Gastgeber TV Rottenburg kämpft gegen den Abstieg in die Landesliga, der VfL Kirchheim um den Aufstieg in die 2. Regionalliga. Am Sonntag (17 Uhr) will die Kukiqi-Truppe den Klassenunterschied deutlich machen.

Kirchheim. „Wir werden auch dieses Spiel seriös angehen“, sagt Kirchheims Coach Bekim Kukiqi. „Rottenburg hat einige Ergebnisse erzielt, die zeigen, dass das Team ernst genommen werden muss.“ Tatsächlich reitet das Team von Trainer Martin Leibßle in den letzten Wochen sogar auf einer Erfolgswelle, die so gar nicht nach Abstieg aussieht. Zuletzt gab es nacheinander die Saisonsiege zwei und drei. Das 119:74 gegen den auseinanderfallenden Aufsteiger TSV Eriskirch war noch zu erwarten, doch am vergangenen Wochenende zeigte der TVR mit dem 76:51 bei den jungen Wilden des SV 03 Tübingen 2, dass viel Leben in dem Team steckt. Und dass die Mannschaft keineswegs nur von Liga-Topscorer Viktor Lopatin (25,3 Punkte, 2,4 Dreier pro Spiel) abhängt. In Eriskirch avancierte Daniel Grbavac mit 35 Punkten zum Topscorer, Lopatin begnügte sich mit 19 Punkten. Insgesamt scorten sechs Spieler zweistellig. In Tübingen ging zwar wieder Lopatin mit 24 Punkten voran, geprägt war aber auch dieses Spiel von der Ausgeglichenheit der Mannschaft.

Das hat sie schon oft in dieser Saison bewiesen, auch wenn statt Siegen stets knappe Niederlagen gegen die Spitzenteams heraussprangen. Es begann mit dem 78:81 nach Verlängerung beim aktuellen Dritten TV Konstanz und setzte sich so fort: 77:78 in Bietigheim (6.), 74:78 gegen Tübingen 2 (7.), 60:65 gegen Reutlin-gen (2.), 80:82 gegen Böblingen (4.). In der gesamten Saison gab es nur eine einzige wirklich derbe Klatsche: Das 78:107 beim VfL Kirchheim im Herbst und vielleicht noch das 57:68 zu Hause gegen Keller-Konkurrent Remseck 2 unmittelbar danach. Doch seither haben die Rottenburger kein einziges wirklich schlechtes Spiel mehr abgeliefert. Die Hoffnungen sind entsprechend groß, zumindest über die Relegation noch in der Oberliga zu bleiben.

Für den VfL dagegen ist die 2. Regionalliga seit dem ersten Spieltag das Ziel, und nach 14 von 20 Spieltagen sprechen auch alle Anzeichen für den direkten Durchmarsch des Aufsteigers. Dabei sind die Blicke am Samstag nach Konstanz gerichtet, wo der Dritte (11:4 Siege) den Zweiten, TSG Reutlingen (12:3), empfängt. Der TVK ist seit dem 70:74 ausgerechnet gegen Schlusslicht Eriskirch am 10. Oktober zu Hause ungeschlagen und könnte erstens das Zünglein an der Waage im Titelrennen abgeben und zweitens selbst noch Platz zwei erreichen, der zu Relegationsspielen berechtigt. Am 10. April muss auch Böblingen noch an den See. Das ergibt zwei „Wenns“ für den VfL: Wenn Konstanz Reutlingen schlägt und Kirchheim tags darauf in Rottenburg gewinnt, hat sich der Vorsprung fünf Spieltage vor Schluss auf vier Siege erhöht (wenn man noch den direkten Vergleich mit einbezieht).

Dass da nichts schiefgeht, davon ist nicht nur der Coach, sondern die ganze Kirchheimer Basketball-Familie überzeugt. Zu stark und souverän hat das Team um Kapitän Shkelzen Bekteshi, der seine Knieverletzung aus dem Böblingen-Spiel einigermaßen überwunden hat, in der bisherigen Saison agiert. Zu ausgeglichen ist die Mannschaft, von der viele sagen, sie hätte schon heute Regionalliga-Niveau. Allerdings sind außer Bekte­shi auch Nate Gibbs, Akant Sengül und Devontee Lawson leicht angeschlagen. Kukiqi: „Das ist normal in dieser Phase der Saison.“

VfL Kirchheim: Auerbach, Bekteshi, Gibbs, Kraft, Lawson, Pascucci, Scott, A. Sengül, E. Sengül, Shabani, Strickland, Wanzke