Weilheim. Vielleicht wartet in Au das schwerste Spiel in dieser Saison auf den TSV Weilheim: Die meisten Fans rechnen mit einem dreifachen Punktgewinn. Viele Weilheimer Zuschauer haben nach der 0:4-Niederlage gegen Spitzenreiter SF Dorfmerkingen sich schon auf dem Nachhauseweg ihre Gedanken über die kommende Aufgabe gemacht „Wenn wir in Au nicht gewinnen, gegen wen denn sonst?“, fragten sie. Doch der letzte Sieg ist lange her.
Es war der 26. September, als die Elf von Trainer Alexander Hübbe zum letzten Mal triumphierte. Große Freude und Zuversicht herrschte damals auf dem Sportgelände des TV Nellingen, als der Aufsteiger mit einem 3:0-Erfolg den zweiten Saison-Dreier in Folge – zuvor war der TSV Regglisweiler 3:0 bezwungen worden – ergatterte. Mittlerweile sind fast zwei Monate vergangen, der TSV Weilheim holte aus den darauffolgenden sieben Begegnungen gerade einmal zwei Punkte und steckt in akuter Abstiegsgefahr. Trotz allem ist Günther Frieß, der Sportliche Leiter, zuversichtlich: „Wir haben in vielen Spielen schon gezeigt, dass wir in der Landesliga mithalten können.“
Die Tabelle spricht allerdings eine andere Sprache. Mit nur zehn Punkten stehen die Limburgstädter auf dem drittletzten Tabellenplatz und der Abstand zu einem Nichtabstiegsplatz beträgt schon sieben Punkte. Deshalb sollten aus den letzten drei Spielen (SpVgg Au, SV Hoffeld, SV Eberbach) mindestens sechs Punkte geholt werden, damit die Chancen auf den Klassenerhalt nicht schon vor der Winterpause fast gen Nullpunkt sinken.
Seit zwei Jahren herrscht große Unruhe bei der SpVgg Au/Iller. Nach dem Kraftakt in der vergangenen Saison – nach der Beinahe-Insolvenz konnte nur mit allergrößter Mühe die Mannschaft gemeldet werden – gab es Probleme en masse, auch sportliche. Nach nur vier Spieltagen und der 1:5-Niederlage beim 1. FC Eislingen warf der Auer Trainer Armin Bolkart das Handtuch, weil sich die Spieler gegen ihn ausgesprochen hatten. Für ihn übernahm Co-Trainer Silvio Mikic das Kommando. Jetzt droht der dritte Abstieg in Folge. Mit nur fünf Punkten steht der ehemalige Oberligist abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz.
Nunmehr wollen die Auer ihre winzigen Klassenerhalts-Chancen mit einem Heimsieg wahren. Gordon Kniesche, der Vorstandsvorsitzende, hat immer noch Hoffnung, dass der dritte Abstieg verhindert werden kann: „Die Mannschaft hat in den letzten Spielen gezeigt, dass sie sich noch nicht aufgegeben hat.“ Viel Pech war da auch dabei, denn mitunter war die Truppe sogar die bessere Mannschaft. Mikic: „Ich kann meinem Team keinen Vorwurf machen. Unbegreiflich, warum wir zuletzt keine Punkte geholt haben.“me