Kirchheim. Wird es für den Ligaprimus SGM Owen/Unterlenningen in der Fußball-Kreisliga B 6 noch einmal richtig eng? Wenn man die Akteure des TSV Ötlingen und FC Kirchheim fragt, lautet die Antwort hoffentlich: Ja! Nach 21 Spieltagen kristallisieren sich die Rübholz-Kicker und der FC als die letzten realistischen Konkurrenten im Meisterschaftskampf heraus. Zwar trennen beide Mannschaften jeweils sieben und acht Punkte von der Spitze, jedoch sieht FC-Coach Mato Kalfic deshalb keinen Grund zur Negativität: „Fußball ist verrückt, man weiß nie, was als Nächstes passiert.“
Knackpunkt Standards?
Eines sollten Kalfic und TSVÖ-Trainer Pasquale Spagnuolo vor dem direkten Duell jedoch wissen: Bei einem Unentschieden oder einer Niederlage ist der jeweilige Traum vom Aufstieg mit hoher Wahrscheinlichkeit futsch. Kalfic lässt das allerdings kalt: „Wir fahren nicht hin, um zu verlieren, das ist klar.“ Der TSV fiel in der Vergangenheit häufig aufgrund seiner Stärke bei ruhenden Bällen auf. „Wir haben eigentlich noch kein Tor nach einem Standard bekommen und zudem sind wir in dieser Kategorie selbst extrem stark“, bleibt der 53-Jährige gelassen. Im Hinspiel gelang es dem FC gleich dreimal, ein Tor nach einem Freistoß zu erzielen.
Beiden Mannschaften nützt ein Sieg unterm Strich nichts, solange die SGM Owen/Unterlenningen nicht patzt. Am Sonntag trifft der Primus auf den Tabellenneunten SV Nabern – für SGM-Spielertrainer Kevin Rieke keine Partie, bei taktisch geplant wird: „Nabern ist die am schwersten einzuschätzende Mannschaft, man weiß nie, was man von ihnen bekommt, außerdem kann es richtig ekelhaft werden, bei ihnen zu spielen.“ Bei einem Sieg winkt der SGM am darauffolgenden Spieltag im Duell gegen den TSV Ötlingen die mögliche Vorentscheidung im Meisterschaftsrennen. Anspannung empfindet Rieke dennoch nicht: „Wenn eine Mannschaft unter Druck sein sollte, dann die, die in der Vorsaison gesagt hat, dass sie unbedingt aufsteigen möchte.“ Tatsächlich war die SGM nicht als Favorit in die Saison gestartet. Durch „starken Zusammenhalt“ und den „überragenden Teamgeist“ stehe die SGM an der Spitze, erklärt Rieke.
Stadtderby verspricht Spannung
Selbst wenn das Ergebnis keinen Einfluss auf das Meisterschaftsrennen nehmen kann, sorgen Kirchheim-Derbys stets für besondere Aufeinandertreffen. Während der VfL II der Favoritenrolle der ganzen Saison lang nicht gerecht werden konnte, verlor die TG erst spät in der Saison ihre Aussicht auf einen Aufstieg. Für VfL-Stürmer Xhema Avdijaj ist das jedoch kein Grund für eine fehlende Intensität auf dem Feld: „Derby ist immer geil, da gibt jede Mannschaft alles.“ Obwohl die Turngemeinde den Blauen derzeit mit 13 Punkten voraus ist, zeigt sich Avdijaj unbesorgt: „Die Notzinger haben uns vorgemacht, wie man der TG Punkte klaut.“
Die Rede ist vom vergangenen Spieltag, an dem es dem TSV Notzingen II gelang, sich von der TG Kirchheim mit einem Unentschieden zu trennen. „Wir können dadurch natürlich mit Rückenwind ins nächste Spiel gehen“, weiß TSVN-Coach Luca Traub. Auf die Eichert-Elf wartet die zweite Mannschaft der Sportfreunde aus Dettingen, die jüngst den TSV Beuren II mit 18:1 überrollten. „Dettingen ist der klare Favorit, jedoch hat man gesehen, dass wir in der Liga mit jedem mithalten können“, weiß Traub. „Wir haben in dieser Liga aber auch oft genug Anschauungsunterricht erhalten.“
Nach fünf aufeinanderfolgenden Niederlagen meldete sich der TSV Oberlenningen mit einem 4:0-Sieg gegen das Tabellenschlusslicht SGOH II zurück. In der vergangenen Woche musste dann das Spiel gegen TSV Jesingen II abgesagt werden. „Dadurch könnten wir ein wenig aus dem Rhythmus geraten“, fürchtet TSVO-Pressewart Matthias Feller.
Im Kellerduell tritt der Tabellenvorletzte SGM Ohmden/Holzmaden II auf Schlusslicht TSV Beuren II. Beide Teams haben in dieser Saison je einen Sieg verbucht. Dabei konnte der TSV seinen einzigen Erfolg gegen die SGM erzielen, während die SGM ihren einzigen Sieg dank Sportgerichtsurteil gegen den FC Kirchheim einfahren konnte. Insgesamt kassierten beide Mannschaften zusammengerechnet 327 Treffer und konnten bloß 40 Tore erzielen. Immerhin: Die SGM findet sich auf dem ersten Platz der Fairnesstabelle wieder.